- Invocation Of Apocalyptic Evil
- Valley Of The Damned
- Black Fire
- Black Winter Night
- Starfire
- Disciples Of Babylon
- Revelations
- Evening Star
- Heart Of A Dragon
Label: Noise Records (2003)
Es war auch mal wieder an der Zeit, dass aus dem Mutterland des Fußballs eine Metalband von sich Reden macht, viel zu bieten hatten die Engländer in letzter Zeit in dieser Hinsicht wahrlich nicht. Offiziell stammen Dragonforce aus London, schaut man sich jedoch das Line Up an stellt man fest, dass lediglich Gitarrist Sam Totham ein waschechter Brite ist, die restlichen Miglieder aus Südafrika, Frankreich, der Ukraine und China machen aus der Formation eine wahre Multi Kulti Truppe. Die Band tourte bereits im Underground mit Größen wie Halford, Stratovarius und Virgin Steele und bringt nun mit „Valley Of The Damned“ ihr erstes Album heraus, an der Produktion war u. a. auch Threshold Gitarrist Karl Groom beteiligt. Name und Cover deuten auf einen weiteren Powermetalklon hin, doch Dragonforce haben mit dem schwedischen Modetrend nicht allzu viel gemein. Die Band spielt einen erfrischenden Speed Metal, dessen Sound gepaart mit melodischen Elementen eine hervorragende Dröhnung ergibt. Treibende Kraft sind die beiden Gitarristen Li und Totman, die exzellent harmonieren und bei deren Soli man sich selbst gerne mal mit der Luftgitarre ertappt, dahinter steckt mit Drummer Almouzni die geballte Ladung an Doublebassrhythmen, den hymnischen Charakter der Songs steuert Keyboarder Pruzhanov bei. Die Vocals von Frontmann ZP Theart sind vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, da seine Stimmlage sehr hoch angesiedelt ist, dennoch interpretiert er die Songs eindrucksvoll explosiv. Natürlich stehen bei dieser Scheibe die Headbangernummern im Vordergrund, doch mit ‚Starfire’ beweist die Combo auch, dass durchaus Talent für langsamere Gefilde hat, bei ‚Disciples Of Babylon’ kommen sogar Akustikgitarren zum Einsatz bevor es wieder mit Volldampf weitergeht. Auf Anhieb zündet lediglich ‚Revelations’ nicht so richtig, ansonsten geht „Valley Of The Damned“ ab wie eine Rakete. Das Album weist zwar lediglich 8 Songs auf, die durchschnittliche Spielzeit jedes Tracks beträgt jedoch stolze 6 ½ Minuten, so dass man bei dieser Scheibe voll und ganz auf seine Kosten kommt.
Dragonforce sind ein weiterer Beweis dafür, dass es nicht schadet, eine Weile im Underground zu touren. „Valley Of The Damned“ ist auf jeden Fall ein hervorragendes Debüt, dass sich alle Headbanger nicht entgehen lassen sollten.
Oliver Bender