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Follow Me

Label: Indigo (2003)

Nachdem Dracul 1999, nach der Veröffentlichung von „Speichel und Blut“, von der Bildfläche verschwunden sind, melden sie sich nun mit dem Album „Follow Me“ zurück. Hinter der Formation steht niemand anderes als Mozart und Lutz Demmler, besser bekannt als Umbra Et Imago. Unterstützung erhielten sie bei ihrem Album u.a. von Ernst Horn (Deine Lakaien), Oswald Henke (Goethes Erben), Marion Urbach (Pilori), Das Ich , ASP, Chamber, Felix Stass (Crematory).

Bereits der erste Song ‚Follow Me’ verspricht sehr viel. Aus Coppalas Dracula-Verfilmung wurden Zitate eingebaut, die unterstützt von harten, dunklen Rhythmen zu einem tanzbaren, clubreifen Song wurden. Und mal ehrlich, so ausgelutscht das Thema Vampire auch für einige sein mag - gerade in der Musikszene - der Song ‚Follow Me’ überzeugt in jeglicher Hinsicht. Überraschend gut ist auch der dritte Track ‚Erlkönig’; eine großartige Vertonung des berühmten Goethe-Gedichts. Während die meisten Songs sehr EBM-lastig sind, beweisen Dracul auch hier wieder, dass ihre Balladen von einer besonderen Ausdruckskraft zeugen. Zu erwähnen wäre hierbei das Stück ‚Leben’, dass mit der Unterstützung von Ernst Horn (Deine Lakaien) entstanden ist. Es überzeugt mit dem perfekten Melodieverlauf, dem nachdenklichen Text und einer verführerischen Frauenstimme (Marion Urbach) im Hintergrund. Auch mit dem Song ‚Sommerlied’ beweisen Dracul ihr Können. Eine weibliche Stimme im Vordergrund, dazu ein Männerchor, barock und altertümlich, lassen den Hörer in eine melancholische und verträumte Stimmung eintauchen. Das gesamte Album spielt mit Gegensätzen; so werden z.B. barocke Streicher mit harten Rhythmen kombiniert. Auch das Spiel mit Romantik, Verführung und Erotik spielt eine tragende Rolle. Trotz der vielen Gegensätze wirkt das Album in sich geschlossen.

Fazit: Eine geniale Kombination!

Gastredakteur