- Illusion Of Life
- The Orb
- Blinded
- The World
- Spirit
- Queen Of Madness
- The Game
- True At Heart
- Tides Will Turn
- Dreamchaser
- The End
Label: AFM Records (2006)
Dionysus haben mit ihren bisherigen 2 Werken einen durchaus guten Eindruck hinterlassen und sich auf Anhieb einen Namen im Bereich Melodic Power Metal gemacht. Aber was soll auch schon groß schief gehen, wenn mit Ronny Millianowicz (ehemals Sinergy), Olaf Hayer (Luca Turilli) sowie mit Johnny Öhlin ein versierter Gitarrist die Basis dieser Formation darstellen? Wenig, und genau deswegen konnte man sich auch ruhigen Gewissens dem neuen Album „Fairytales And Reality“ widmen, mit dem der Gott des Weines dieser Tage aufhorchen lässt.
Eines muss man Dionysus lassen: Sie haben einen hohen Wiedererkennungswert. Selbst in Zeiten wie diesen, wo viele Bands wie Einheitsbrei klingen, sind die Jungs schon nach wenigen Tönen klar identifizierbar ohne auch nur in Ansätzen wie eine Kopie zu klingen. „Fairytales And Reality“ funktioniert nach dem bereits erprobten und bewährten Prinzip: die Songs sind überwiegend im Midtempobereich gehalten und gefallen durch ihre majestätische Ader, die zumeist von den Keys vorangetrieben werden. Der Opener ,Illusionn Of Life’ ist somit gleich ein Dionysus Paradesong, der die Richtung der Scheibe vorgibt. In punkto epischer Bandbreite ist ein treibendes Stück wie ,Spirit’ kaum zu überbieten, nicht minder prächtig präsentieren sich auch ,The Orb’ und ,Blinded’, die einen nahezu perfekten Einstieg in die Scheibe garantieren. Erfreulicherweise gesellt sich dann noch ein Stück wie ,The World’ dazu, das gänzlich ohne Keys auskommt und non stopp straighten Heavy Metal zum Besten gibt. Leider gelingt es der Formation jedoch nicht, dass hohe Niveau in die zweite Hälfte des Albums zu transportieren. Hier haben sich doch einige Durchschnittsnummern eingeschlichen (,Queen Of Madness’ ,The Game’), wie es auch auf den Vorgängeralben schon geschehen ist. Und wenn dann schon mal Tracks wie ,Tides Will Turn’ kraftvoll starten und von Ronnies Double Bass vorangetrieben werden, wird das Tempo zumeist wieder herausgenommen. Da kann leider auch Olaf Hayer nicht mehr viel wettmachen, der wie immer einen überragenden Job abliefert.
Das angekündigte Killeralbum, für das man laut Drummer Ronny alles stehen und liegen lässt, ist „Realiyt And Fairytales“ mit Sicherheit nicht. Fest steht aber, dass Dionysus standesgemäß eine ordentliche Scheibe produziert haben – mit den bekannten Stärken und Schwächen.
Oliver Bender