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Killing The Dragon

Label: Edel (2002)

Da hat jemand von der Plattenfirma den Mund aber ordentlich weit aufgemacht: ´Die zweifelsohne beste DIO-Platte seit „Holy Diver“´ verkündet das Presseinfo lautstark und schraubt damit die Messlatte in Bereiche, die nicht einmal eine gute Platte wie Magica (2000) tangieren konnte, von den Machwerken der neunziger Jahre ganz zu schweigen! Das Artwork hingegen lässt keinen Zweifel zu: zum zweiten Mal seit „Sacred Heart“ ziert ein Drache das Cover. Also schon wieder klar: Marschrichtung Fantasy! Also hören wir mal rein...:Schon das Intro zum Titelsong lässt Erinnerungen wach werden: Ja, das kommt ziemlich nah an „Holy Diver“ heran! Gut, der sich daran anschließende Song ist bedeutend schneller und mit einem guten Chorus ausgestattet. Mit ‚Along Comes A Spider’ schließt sich ein weiterer Killer an, der durchaus auf seinen 80er Veröffentlichungen hätte stehen können. Reminiszenzen an seine Black Sabbath-Phase sind in ‚Scream’ unüberhörbar, das von Riff und Rhythmik her überdeutlich ‚Heaven And Hell’ zitiert. Wen stört’s? Immer noch besser als ‚Angry Machines’ Teil 2!!! Weiter so! Die nächste Nummer ist wieder ein Tritt auf’s Gaspedal und nennt sich ‚Better In The Dark’. Ich könnte noch eine ganze Weile die Songs dieser Scheibe breitklopfen und euch den Mund wässrig machen, aber das ist nicht fair, müsst ihr doch schließlich mit dem Erwerb noch bis Ende Mai warten! Bleibt als Fazit die Aussage der Plattenfirma noch ein wenig zu modifizieren: „The Last In Line“ ist einen Tick besser als „Killing The Dragon“, aber in der ewigen Rangliste der DIO-Veröffentlichungen - und das sind bei einem 63-jährigen Metaller nicht wenige- rangiert das neue Eisen sehr weit vorne!

Frank Scheuermann