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Inventor Of Evil

Label: AFM Records (2005)

Irgendwie konnte mich Destructions letztes Werk "Metal Discharge" nicht vollends überzeugen. Keine Ahnung, an welchen Umständen das lag, aber im Gegensatz zu dem Überwerk "Thrash Till Death" und dem Erstwerk nach jahrelanger Abstinenz - "All Hell Breaks Loose" - rauschte das genannte Werk an meinen Ohren vorbei und hinterließ recht wenig Eindruck. Sollte sich die neue Ära der Zerstörung etwa schon einem neuen Ende zuneigen? Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: "Metal Discharge" war meilenweit davon entfernt, schlecht zu sein, konnte aber - wie gesagt - nicht ganz überzeugen. Und so war ich mehr als gespannt, ob Album Nr. 4 nach der Neuordnung wieder an alte Glanztaten anknüpfen könnte. Um es vorwegzunehmen: es kann!

Hier regiert wieder mal die Keule, die die Fans von der Teutonenthrash-Truppe gewohnt sind. Der Opener ‚Soul Collector' macht von vornherein klar, wie der Hase läuft: immer auf die Fresse und bloß keine Gefangenen machen! Geil!!! ‚The Defiance Will Remain' weicht keinen Millimeter von der eingeschlagenen Marschroute ab und mit dem bereits auf dem Bang Your Head-Festival vorgestellten und dort seltsamerweise nicht ganz überzeugenden "The Alliance Of Hellhoundz" steht eine absolute Abgeh-Hymne auf dem Album. Veredelt von Gästen wie Messiah Marcolin (Candlemass), Biff Byford (Saxon), Doro, Paul Di'Anno (ex-Maiden) u.a. schlägt der Song in die gleiche Kerbe wie Klassiker der Marke ‚Mad Butcher / The Butcher Strikes Back'.

Einzig ‚The Calm Before The Storm' lässt überrascht aufhorchen, versucht sich Schmier hier doch als Sänger mit cleaner Stimme. "Irgendwie ungewohnt und nicht gerade sehr talentiert" wird sich der ein oder andere denken. Doch bevor der Gedanke zu Ende gedacht ist, schwenkt der Song in einen absoluten Thrash-Killer um, der die Nackenmuskulatur mächtig in Schwingung versetzt!

Und der Hammer kreist weiter bis zum Ende des Albums und erfreut Fan wie Reviewer gleichermaßen. "Inventor Of Evil" beweist einmal mehr, weshalb Destruction nach wie vor zur absoluten Speerspitze des einheimischen Thrash Metals zählen. Zwar wird das Böse hier nicht neu erfunden, aber wahrhaft perfekt umgesetzt! Und solange die Jungs es verstehen, mit einer solchen Vehemenz zu Werke zu gehen, dürfen sie der Szene gerne noch erhalten bleiben!

Auf dem als Digipack erscheinenden Album befinden sich übrigens noch das Motörhead-Cover ‚We Are The Roadcrew' sowie eine alternative Version des Brechers ‚The Alliance Of Hellhoundz'! Get it, guys!

Michael Meyer






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