- Dangerous Bomb
- A Window
- You
- Crime Wave
- Falling
- Russian Roulette
- Devil Rules The World
- Coming Home
- Lullababy (New Version)
- Bombs, Part 1
Label: Eigenproduktion (2006)
The Destroyed blicken auf eine langjährige, wenn auch nicht sehr ereignisreiche, Geschichte zurück. Die Band besteht aus dem Drummer Bert Switzer, der inzwischen das stolze Alter von 57 überschritten hat, und dem Gitarristen/Sänger Joe D. Jackson der mit 51 auch nicht mehr der Jüngste ist. Beide waren ursprüngliche Mitglieder von The Destroyed, die von 1977 bis 1979 durch die Szene geisterten. Als erste wirklich Bostoner Punk Band hatten sie damals noch zu kämpfen um Anerkennung zu erlangen, doch diverse Clubgigs und der Supportslot bei einer Show von J. Geils bei der 12000 Zuschauer zugegen waren, sprechen für sich. Jetzt wollen die beiden alten Herren es noch mal wissen…
Nicht nur Bert und Joe sind alt geworden, sondern auch ihre Körper, ihre Musik und ihre Energie. Das Getrommel klingt stellenweise ganz akzeptabel, aber insgesamt drückt sich einem das Bild einer völlig ungeordneten Jam Session auf, die aus lustlosen Rumgekloppe und unkoordiniertem Gesinge besteht. Das Gitarrenspiel scheint keine wirklich Bindung zum Schlagzeug aufzuweisen, was entweder daran liegt, dass nicht zusammen geprobt wurde, die Aufnahmen unabhängig voneinander stattfanden und schlecht zusammengepackt wurden oder schlicht und ergreifend daran, dass die beiden es nicht drauf haben. Die Stimme von Joe ist noch halbwegs frisch und passt zur eingeschlagenen Stilrichtung, doch auch hier ist kein System zu erkennen, wie der Gesang sich in die „Musik“ einpassen soll. ‚Crime Wave’ schafft es beinahe etwas 70s Punkfeeling aufkommen zu lassen, doch auch hier ist die musikalische Diskrepanz zu groß um irgendwas genießen zu können. Zu Lustlos und ohne richtige Arrangements geht das Duo auf der gut halbstündigen Platte zu Werke. Sie bieten allerhöchstens ein erschreckendes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.
Für damals war das, was Joe und Bert da fabriziert haben, vielleicht richtige Punkmusik, doch nach heutigen Maßstäben, selbst wenn man sie sehr niedrig anlegt, ist „Russian Roulette“ Krach den man schnellstmöglich in die Mülltonne entsorgen sollte.
Winfried Bulach