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How To Become A Ghost

Label: Bastardized Recordings (2005)

Die Geschichte der Mitglieder von Dear Diary geht bis ins Jahr 1994 zurück. Damals gründeten Martin, Matthias und Dennis ihre erste Band Hate Was Sista. Irgendwann war es dann so weit und Matthias begann zu studieren und zog deswegen nach Kassel, weg von seiner Freunden. So musste ein neuer Bassist gefunden werden und der mit Kai gefunden wurde. Prompt änderte man den Namen in Dear Diary und begann da weiter zu machen wo man als Hate Was Sista aufgehört hat: Platten aufzunehmen und Konzerte zu spielen. Mittlerweile kommt mit „How To Become A Ghost“ schon das zweite Album im neuen Line-Up heraus.

Dear Diary sind, wie der Name unschwer erkennen lässt, eine Band die irgendwas mit Emo zu tun hat. In der Tat spielen die Jungs lupenreinen Emocore der sich an die Vorbilder Sunny Day Real Estate, Hey Mercedes und Texas Is The Reason anlehnt. Die Stimme rückt bei den Songs des Quartetts etwas in den Hintergrund um dem gefühlsbetonten Gitarrenspiel Platz zu machen, das sich quer über die Scheibe ergießt. Der Gesang wirkt manchmal etwas eintönig, allerdings haben die Jungs gegen diesen Zustand Tracks erschaffen die geniale zweistimmige Vocalparts beeinhalten, wie es bei ‚So Spare Me’ der Fall ist. Der direkt darauf folgende ‚Control’ ist etwas flotter geraten als seine Vorgänger und ist eine erfrischende Abwechslung im übrigen Emogedudel. Ein paar lichte Momente erhellen das durchwachsene Album und so kommt zum Schluss der sehr abwechslungsreiche Titeltrack. Dennoch kann das Album insgesamt nicht so ganz überzeugen.

Die Jungs haben ein paar gute Ideen, müssen aber noch an ihrer Soundstruktur und Albengestaltung feilen um einen großen Wurf im Emo Geschäft zu landen. Zurzeit ist der Kauf nur den Fans der Band angeraten, da es einige bessere Alternativen im Emosektor gibt.

Winfried Bulach