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Blood Music

Label: Edel (2006)

Kanada ist ja für vieles bekannt, aber noch nicht für seine Hip Hop / Crossover Acts. Eben diesen Missstand wollen Dead Celebrity Status ändern. Mit ihrer Mixtur aus Hip Hop und Rock wollen sie sich ebenso im Musicbusiness etablieren wie Avril Lavigne oder Sum 41. Das Trio ist ebenso multikulturell wie die Stadt aus der es stammt. Marokko, Kanada und die Philippinen sind die Heimatländer der einzelnen Mitglieder. An Kontakten mangelt es der Band schon vor ihrem Debüt nicht. Durch ihren Produzenten Danny Saber kamen sie in Kontakt mit Dave Navarro und Steve Perkins, die sie gleich einspannten, um etwas von ihrem Können auf ihre erste Scheibe zu bringen. Doch nun zu „Blood Music“...

Knapp zwei Minuten dauert die Einleitung durch das Intro, welches von einem Kind gesprochen wird. Im Hintergrund plätschern Tropfen und spieluhrähnliche Klänge malen die Kulisse vollends aus. Kinder nehmen auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Musik von Dead Celebrity Status ein. In ‚We Fall, We Fall’ wird der Refrain, der aus dem Titel besteht, von einem Kinderchor übernommen. Hier hat sich Dave Navarro mit ein paar Gitarrenriffs verewigt, die in der Mitte des Stücks zum Tragen kommen. Die Hip Hop Elemente sind nicht so krass ausgeprägt wie befürchtet, allerdings könnte der Rock Anteil noch deutlich erhöht werden. Man kann die Songs nicht ganz mit Linkin Park vergleichen, auch wenn schon einige Parallelen vorhanden sind, wie die verschiedenen musikalischen Kunstgriffe, die wohl DJ Dopey einfließen lässt. Die Jungs lassen sich einiges einfallen, so zum Beispiel finden Teile der Lyrics des Pink Floyd Klassikers ‚Another Brick In The Wall’ eine Verwendung in ‚Somebody Turn The Lights Off’. Auch wenn man Stellenweise doch an Eminem erinnert wird ist der Löwenanteil des Albums nicht so primitiv gestaltet wie Stücke von Sido oder anderen Pseudobadboys der Hip Hop Szene.

Den hartgesottenen Rockfans kann man das Album nicht ans Herz legen, aber alternativ eingestellte Fans von Linkin Park, die ein wenig mehr Rap vertragen könnten, sollten sich „Blood Music“ mal reinziehen.

Winfried Bulach