Reviews

Living & Dying

Label: AOR Heaven (2005)

Lange ist es her das Dark Sky aus der Taufe gehoben wurde. Was Anfang der 80er als Schülerband gegründet wurde, bringt dieses Jahr als Teil des „Home Of Melodic Rock“ sein drittes Album, heraus. Rottweil ist die Heimat der der Gruppe, die ihr Debüt leider verschieben musste, da die damalige Plattenfirma mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Es folgt ein Schnitt von fast zwei Dekaden in denen die Musiker wechseln bis 1998, auf dem malaysischen Label Life Records, das erste Werk auf die Ohren der Südostasiaten wirken sollte. 2000 kommt der Sprung nach Deutschland, der von Goodlife-Records ermöglicht wird und dem 2 Jahre später die zweite Platte folgt. Nun kommt mit einer frischen Plattenfirma im Rücken das neue Klangkonstrukt in die Läden.

Nach der Bandgeschichte ist etwas Gutes zu erwarten, das Ohrwürmer beinhaltet und gut unterhalten kann. Leider stellt man nach zahlreichem Durchhören fest, dass das Album sehr schnell langweilig wird und man nur an weniger als einer Hand voll Tracks Spaß hat. Der Titeltrack ist der erste dieser Art. Er ist, zum Label passend, sehr melodisch angelegt und besitzt einen Refraintext, den man nach kurzer Zeit im Schlaf mitsingen kann. Abwechslungsreichtum ist nicht oft gegeben, denn die Songs ähneln sich dazu viel zu stark. ‚Back Again’ ist ein wenig aggressiver gestaltet und bringt frischen Wind in die Platte. Hier hat man gute Songwritingqualitäten bewiesen, die aber zu oft vermisst werden. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, kommt einem da in den Sinn, aber die Bandgeschichte scheint das Gegenteil zu behaupten. ‚See The Light’ ist der dritte und letzte außergewöhnliche Track auf der Scheibe. Hier wird einem klar, dass nur die Lieder interessant sind, in dem sich die Gitarre vom Rest der Klänge absetzt und einen bewussten Akzent setzt. Das misst man auf der Platte viel zu oft, deshalb wird die CD nach kurzer Zeit „leergehört“ sein und man wechselt den Silberling, der im Player rotiert, schnellstens aus.

Man kann auf keinen Fall von Klangabfall reden, da die Band ihre Instrumente recht gut beherrscht, aber das reicht nicht um ein gutes Album zu produzieren, denn hier fehlt eine gehörige Portion Songschreibertalent, deshalb sollte man eher auf die Labelkollegen von Heartbreak Radio zurückgreifen.

Winfried Bulach