- Fahnensog
- 12-14
- Kaiserwetter
- Die Rückkehr
- Relativ sicher am Strand
- Nix wird gut
- Heute & Morgen
- Wieder ein Kind
- Bambule
- Danke & Hallo
Label: Impact Records (2004)
Razzia und der dicke Polizist, das hört sich nach einer Aktion der Exekutive an ist aber die Kombo eines Konzerts das auf eine Silberscheibe gepresst wurde. Im Zuge ihrer „Dichter & Denker“ Tour machte man halt im, für Razzia, heimischen Hamburg und nahm das Spektakel auf. Razzia, die seit 1979 existierende Punklegende, die als Hardcore Band gestartet waren haben bereits zahlreiche Alben veröffentlicht und ein Live Album mit einer sehr verwandten Band kann da nicht Schaden. Der dicke Polizist exisitiert nicht ganz so lang und kann nur auf zwei Alben zurückblicken, aber dem Konzert hat das Ganze nicht geschadet.
Die Platte heißt zwar Live, aber man hört verdächtig wenig vom Publikum. Scheinbar war das Augenmerk bei der Produktion der Platte eher auf die Musikqualität als auf Publikumsgeschrei gelegt. Der Sound kommt für den Maßstab der Band ziemlich gut rüber auch wenn man ein ganz leichtes Rauschen hört. Der dicke Polizist kann etwas mehr überzeugen, da Razzia nicht ganz soviel Stimmung herüberbringt und auch textlich weniger attraktiv erscheint. Besonders auffällig sind die vielen neuen Songs vom Polizisten die die Platte für Fans der Band absolut attraktiv machen und schon einen Vorgeschmack auf ein kommendes Album sein könnten. Razzia kann nur mit einem neuen Song aufwarten, der Rest ist altbekannte Kost von Alben wie „Ausflug mit Franziska“, „Spuren“ und natürlich dem letzten Werk „Relativ sicher am Strand“. Besonders gut ist ‚Bambule’, das nicht nur neu ist, sondern auch richtig Lust macht, mal ein Konzert zu besuchen. Die Platte insgesamt ist ganz nett, die Frage ist eigentlich nur, warum gibt es nur 10 Tracks? Das Konzert war garantiert länger als die gut 30 Minuten die auf den Tonträger gepresst wurden.
Fans vom dicken Polizisten können wegen der neuen Songs aus jeden Fall zugreifen. Razzia Anhänger können ihre Sammlung vervollständigen, bekommen aber nicht viel Anderes geboten als ein qualitatives Live Album.
Winfried Bulach