Label: earMusic (2018)
Alice Cooper hat es geschafft, im Lauf der letzten gut 5 Dekaden von einer gefürchteten Undergroundfigur zu einem der angesehensten Elder Statesmen im harten Rock zu werden. Wer in diesem Haifischbecken so lange Erfolge feiern möchte, der benötigt dafür ein richtig gutes Rüstzeug. Und das hat der vor gut 70 Jahren als Vincent Damon Furnier geborene Pfarrerssohn definitiv vorzuweisen.
"A Paranormal Evening at the Olympia Paris" ist eine von mittlerweile recht vielen Liveveröffentlichungen des Schockrock-Altmeisters, der sein Horrorimage mittlerweile gepflegt auf die Schippe nimmt. Es ist aber auch ein besonders starkes. Nicht nur, weil außergewöhnliche Songperlen wie "Halo Of Flies" von Killer (1971) genauso ausgegraben werden wie "Pain" (Flush The Fashion, 1980) oder "The World Needs Guts" (Constrictor, 1986). Nein, Alice schafft es zusammen mit seiner drei Gitarristen umfassenden Band, die Garagephase mit seinen New Wave Experimenten und seinen Heavy Metal und Industrialphasen zu verschmelzen, dass sie miteinander harmonieren. Großen Anteil daran haben Ryan Roxie und Thommy Hendricksen, die beiden Stammgitarristen.
In dieser Verfassung hofft man, dass Vincent Furnier die Rolle des Alice Cooper noch ganz lange zu spielen vermag! Das ist hier ganz starkes, großes, großes Kino! Hoffentlich demnächst noch als Film.
Übrigens: Die Schminkszene auf dem Cover erinnert an seinen 1977er Song "King of the Silver Screen" (von Lace & Whiskey), in dem er die Zeilen singt "I could have been Greta Garbo, if I was born in another time"). Bühne frei für den großen, den sensationellen, den einmaligen ... ALICE COOPER!!!!!!!
Frank Scheuermann
11/10 (:-D)