Reviews

Ruin

Label: Dark Essence Records (2018)

Das sehnsüchtig erwartete zweite Album der Norweger, welche sich als Ableger von Windir erhoben hat. Jedoch hat dieser Output nur noch wenig mit Windir zu tun, abgesehen von den Blackmetal-Genen. Bei allem anderen sind so viele neue Sachen wie Instrumente und Einflüsse dazu gekommen, dass der Vergleich für mich hinkt. Keys, Mandoline oder auch Akkordeon sind keine Windir-typischen Einflüsse. Wenn verglichen werden soll, dann würde eher Chthonic von der Herangehensweise her passen. Die für Blackmetal hohen Vocals sind ein weiteres, was einem sofort ins Ohr geht, die episch angehauchten Songs, die schon Richtung Hymne gehen, machen das Ganze dann noch größer und fetter. Gigantische atmosphärische Schlösser, die dann in Flammen stehen. Dazu die Breaks um wieder in Blackmetal typische Midparts zu gehen, ein Grollen wird geschaffen, bevor es wieder zurückgeht, aber nicht ohne Gitarrensolo.
 
Als Lauschtipps würde ich euch gerne den Opener ‚Svart Blod (Hovmod star for fall)‘ empfehlen und gleich darauf den nachfolgenden Song ‚Hjarteorm‘. Nach diesen beiden Songs seid ihr so vollgepumpt mit Adrenalin, diese Songs sind, wie das ganze Album, sehr mitreißend und haben so viel verschiedene Klangfarben zu bieten, Frauenchor oder Männerbackingchornsätze dazu noch die Blackmetal untypischen Instrumente, lassen das Ganze noch fetter erscheinen. Der Folk-Anteil wertet das Ganze noch mehr auf. Oder ‚Ri di Mare‘ ein weiterer Brecher, wieder unterschiedlich, aber doch so stringent vorgetragen, ein Ohrwurm jagt den nächsten.
 
Mein Tipp: Das Warten hat sich definitiv gelohnt, die neuen Einflüsse sind der Hammer und ein Gewinn, dieses Album wird über seine Blackmetalgrenze hinaus Furore machen. Melodic Blackmetal mitreißend, energetisch, symphonisch, bittersweet. Schlicht und einfach genial, das Album des Jahres im Bereich Blackmetal für mich! Die Pommesgabel zum Gruße!!!
 
10/10
 
Car Sten