Label: Atlantic Records (2016)
Die 80er Jahre waren einfach sein Ding. Phil Collins konnte danals einfach machen was er wollte - jeder kaufte sich das und stellte sich die Dinger ins heimische Wohnzimmer. Nicht nur seine Arbeiten unter eigenem Namen oder mit Genesis. Auch die Produktionsleistungen mit u.a. Eric Clapton oder Philipp Bailey. Phil Collins war omnipräsent und durch sein zusätzliches Engagement als Schauspieler und die unzähligen Videoclips war er auch auf der Mattscheibe in Endlosschleife zu sehen. Das führte irgendwann dazu, dass man ihn sowas von über hatte, dass selbst seine besseren Scheiben kaum mehr ertragen wollte. Dieser Punkt war für mich damals endgültig mit "...But Seriously" erreicht.
Nun, mit vielen Jahren zwischen Ersterscheinung und Deluxe Ausgabe, muss ich sagen, dass mir mancher Sound heute noch einen Schauer über den Rücken jagt, dass ich aber (eventuell aus Gründen der einsetzenden Altersmilde oder gar Sentimentalität) diese Platte besser ertrage, als je zuvor. Phil Collins erfand sich mit "...But Seriously" definitiv nicht neu, was er dann mit der übernächsten Scheibe und Ethnoeinflüssen versuchen sollte. Aber er bot gelungene, einfühlsame Balladen und zeitgemäß produzierte Popsongs, die seine Fans zu weiteren Begeisterungsschüben veranlasst haben. Die zusätzliche CD liefert ungehörtes Live- und Alternativmaterial und dürfte die Phil Collins Ultras begeistern.
Frank Scheuermann
8/10