Reviews

Crimen Excepta

Label: AFM Records (2012)

Metalbands und Frauen am Mikro. Eine Kombination, die sich erst in den letzten Jahren vermehrt auf dem Markt verbreitet hat. Während mittlerweile viele Combos mit Sängerinnen aufwarten, die durch ihre klassischen oder weichen Stimmen Kontrast zur Musik schaffen, stehen auf der anderen Seite die wenigen Rock Röhren der Szene. Hier ist auch Crystal Viper Frontfrau Marta Gabriel anzusiedeln, die mit ihren polnischen Landsleuten Studioalbum Nummer vier dieser Tage auf den Markt wirft.

Was dürfen wir von "Crimen Excepta" erwarten? Die Antwort ist einfach: NWOBHM. Die Band erinnert mit dem vorliegenden Output ganz stark an die 80er Jahre und spielt die die zehn Tracks schnörkellos und straight runter. Die Produktion ist ebenfalls auf old school getrimmt und geht mit der stilistisch eingeschlagenen Richtung Hand in Hand. Obwohl das Ganze handwerklich ganz ordentlich klingt, sucht man auf dem Album bis auf eine Ausnahme die Highlights leider vergeblich. Zu viel Einheitsbrei regiert auf der Scheibe, die Songs klingen mitunter allesamt austauschbar, überraschende Wendungen sucht man vergebens. Selbst das Vader Cover 'Tyrani Piekiel' vermag keine Ausrufezeichen zu setzen und gesellt sich brav zu den restlichen Stücken dazu. Das auch es auch anders geht, beweist bezeichnenderweise der letzte Tracks 'Ghosts Of Sherwood'. Dieser überzeugt durch seine treibenden Melodien, einen starken Chorus sowie einen wohltuend abwechslungsreichen Gesang von Marta. Die restlichen Stücke werden von der Frontfrau an der Grenze der Stimmbänder runtergegrölt. Definitiv Geschmackssache, meiner ist es nicht.

Crystal Viper werden es schwer haben, sich mit diesem Album Gehör zu verschaffen. Zu viel Masse, zu wenig Klasse. Nur für Liebhaber vergangener Zeiten zu empfehlen.

Oliver Bender