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The Green

Label: Spinefarm Records (2012)

Liest man etwas über die Band C.B Murdoc, ist das Wörtchen "Djent" oft nur wenige Sätze entfernt. Ob im positiven oder negativen Sinne sei erst einmal dahingestellt. Schließlich dreht es sich dabei um ein trendiges Nicht-Genre und ist alles andere als definierbar. Ist es dann wirklich angebracht, die sechs Stockholmer in diese Schublade zu stecken und als kleinen Bruder von Meshuggah zu bezeichnen? "The Green" wird es zeigen.

Die Band, die teilweise aus ehemaligen Mitgliedern der aufgelösten Black Metallband Mörk Gryning besteht kommt mit "The Green" rotzig und absolut chaotisch rüber. Hochkniffliges Geschredder dröhnt in den Gehörgang und mischt sich mit dem aggressiven Geschrei des Sängers Johan Ljung. Schon die ersten zwei Tracks bringen eine Wucht mit sich, die den Hörer durchaus an die Wand schmettert. Dennoch fehlt dem Album der sogenannte rote Faden. Genau überlegt könnte dies auch für die Band sprechen, denn man merkt schnell; diese sechs Musiker wollen anders klingen, als alle Anderen. Track 3 zeigt es dann doch; 'Changeling' überzeugt mit Struktur und gibt dem bisherigen Gesamteindruck ein aufgeräumteres Bild. "The Green" schenkt einem keine Solis, dafür experimentelle Keyboardparts und ein wenig rockige Einflüsse in 'Patch' (Track 2). Durch den durchgängigen geradlinigen Gesang bekommt die Schreibe leider eine recht gefühlslose Atmosphäre aufgedrückt. Ob man nach dem Hören C.B Murdoc als Djen-Band bezeichnen möchte, bleibt jedem Selbst überlassen. Ähnlichkeit mit Meshuggah besteht jedenfalls nur ansatzweise.
 
Leider bleibt von "The Green" nicht viel übrig, wenn man die CD aus dem Player nimmt. Erst donnert es aus den Boxen, dann ist es still - zu still. Die fehlende Eingängigkeit ist sicherlich auch ein Teil dieses Musikstils. Einige Fans des progressiven Hardstyle werden gewiss ihren Gefallen an der Scheibe finden. Im Fazit ein O.K.-Album, gleichbleibend stark, ohne Höhepunkte.

Anspieltipps: 'Changeling' und 'Trinkets Of Deceit'.

Steffie Bender