Reviews

Karma

Label: Point Music (2002)

Crown Of Thorns ist das Baby von Jean Beauvoir, dem ehemaligen Bassisten der Plasmatics. Damals frönte er zusammen mit der legendären Wendy O.Williams (R.I.P.) heftigeren Klängen (sprich: Nobel-Punk). Eine produktive Phase mit Little Steven (E-Street Band) schloss sich an, sowie das kurze Intermezzo mit Voodoo X (die Älteren unter uns erinnern uns mit Grauen an deren tolle Debüt-Platte „The Awakening“; mit Grauen deshalb, weil der ehemalige Nena-Keyboarder Teil dieser Band war und uns somit eines der schönsten Feindbilder der 80er Jahre kaputt gemacht hat!). Auf seinen Solo CDs zeigte sich Beauvoir eher von seiner farbigen Seite (vor allem auf „Drums Along The Mohawk“), während er mit seiner neuen Band Crown Of Thorns seit nunmehr 7 Jahren im Geschäft ist und auf Hardrock mit starken Melodien setzt. Und so klingt „Karma“ denn ganz wie seine Vorgänger. Phantastische Arrangements, toller Gesang, feinste Riffs und eine - wie immer - vorbildliche, glasklare Produktion. Schön, dass es Könner wie Jean Beavoir auch heute noch gibt! AOR ist mir im Normalfall ein wenig zu schmeichlerisch, aber Crown Of Thorns verstehen es vortrefflich, Beatlesesque Melodiebögen in kernige Riffs (‚Gotta Get Next To You’) einzubauen und auf Chöre a la Queen und Uriah Heep zurück zu greifen. Songs wie ‚Believer’, ‚Shed No Tears’ oder ‚Alone Again’ würden in einer besseren Welt von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Radio gespielt werden! Daumen hoch für echte Profis!

Frank Scheuermann