Reviews

Life Is Good

Label: Al!ve (2004)

Fragen über Fragen schossen mir durch den Kopf als ich den Umschlag öffnete und diese CD zum Vorschein kam: Wer um alles in der Welt hat dieses furchtbare Cover verbrochen? Warum ist der Hauptakteur dieser Platte ständig am Grinsen? Und überhaupt: Wer ist Billy Cross? Über die erste und die letzte Frage rätsele ich noch immer, die zweite könnte man nach durchhören der Platte wohlwollend interpretieren.

Beim ersten Versuch hielt sich das Teil nicht länger als 2 Minuten in meinem Player, erste Gedanken machen sich breit, warum man so was überhaupt auf einen Rohling pressen muss. Beim zweiten Versuch lief die Scheibe dann komplett durch und ich muss zugeben: ich war teilweise positiv überrascht. Die Musik von Billy Cross zu beschreiben, fällt anhand von drei Beispielen am leichtesten. Da wäre zum einen ‚Life Is Good’, dass mich sofort stimmungsmäßig an Joe Cooker erinnert, auch wenn der gute Billy nicht über dessen Reibeisenorgan verfügt: irgendwie die typische Rockmusik, die in verrauchten Clubs und Bars gespielt wird. Die zweite Art von Songs ist zugleich auch die am meisten verbreiteste auf diesem Album: (Halb)-balladen, die auch jeder Kuschelrock CD sehr gut zu Gesicht stehen würden. Exemplarisch sei hier einmal ‚A Reasonable Man’ genannt, ein wirklich sehr schönes Stück, dass auch bestens als Lagerfeuermusik geeignet ist. Drittens wären da noch zum Teil auch härtere Stücke wie ‚There’s More To Love’ oder ‚Open Your Eyes’, bei denen der gute Billy auch mal die Rockgitarre auspackt. Ansonsten klingen die Stücke arg blueslastig, am stärksten kommt dies bei ‚Long Tall Boy’ zum Vorschein. Zwei Tracks muss ich letztlich aber noch erwähnen: bei ‚Nobody’s Playing The Blues’ muss ich immer wieder lachen wenn ich es höre. Hat irgendwie den Swing eines Shakin’ Stevens raus und klingt lustig und lächerlich zugleich. Den letzten Track hingegen kann man mit 3 Worten treffend zusammenfassen: Pulp Fiction Rules! ‚Sur’s Up Slight Return’ hätte man auch getrost in dem Kultfilm von Tarantino unterbringen können, genialer Ausklang.


Ich denke das eingangs erwähnte Grinsen von Billy spiegelt einfach nur den Spaß an der Sache wieder und den vermittelt er auch. Kein Album für Metaler und Rocker, eher für gemütliche Abende geeignet.

Oliver Bender






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