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Away

Label: XIII Bis (2003)

Rock der alten Schule, so könnte man die Musik der drei Knaben beschreiben, die ihr Lager in Wien aufgeschlagen haben. Die Gründer der Band Sascha Bém und Chris Harras spielten in einer Schul-Band, bevor sie 1988 auf Harry Jilg trafen und 1991 zusammen mit Markus der Band Paradise Now! Leben einhauchten. Es konnten Auftritte im Vorprogramm namhafter Interpreten und Bands wie U2, The Rolling Stones, Marylin Manson und noch einigen anderen verbucht werden. Es folgten zwei Alben, doch 2002 trennt man sich von Sänger Markus, dessen Parts nun Chris übernommen hat. Man ging neue Wege und wenn schon eine Umstrukturierung sein sollte, so änderte man auch gleich den Bandnamen: heraus kam Core.

Der Einstieg in das Album „Away“ erfolgt etwas abrupt und hart, soviel sei an dieser Stelle schon mal verraten, im Gegensatz zum gesamten ein wenig unharmonisch, und will sich gar nicht so recht in die sonst melodischen Songs einreihen. Aber gut, da der Titel ‚Chances’ getauft wurde, will ich dem Trio selbige auch geben ohne gleich die CD wieder herauszunehmen! Mein Mut wird belohnt und mit dem Song ‚Alive’ kommt Leben in die Bude. Immer noch eine etwas härte Gangart der Jungs, aber viel sauberer vorgetragen als der erste Titel. Beim folgenden ‚Release Me’ besteht allerhöchste Gefahr einen Genickbruch zu erleiden und dem Bedürfnis abzurocken darf man auch gerne freien Lauf lassen. Hier passt alles, klasse Gitarre und Gesang von Chris, Sascha kann sich mit seinen Drums in Szene setzen und auch Harry mit dem Bass hat sein Instrument voll im Griff. Weiter so Jungs! Als Abschluss des ersten Drittels werden mit ‚The Angel’ entfernt Erinnerungen an Rage geweckt. Allerdings etwas sanfter und klarer und keineswegs einfach kopiert. Beim sechsten Song lässt man es ein wenig ruhiger angehen und nimmt genau im richtigen Moment etwas Speed heraus. Schließlich möchte man beim Küssen auch Ruhe und keine Hektik. Mit ‚Love’ machen die drei alle Gefühlslagen durch. Mal ganz langsam und leise die Gitarre, mal schneller mit spürbarer Härte des Drummers und Bassisten in der Magengegend. Das Album legt nun gegen Ende nochmals etwas drauf und man geht härter zur Sache. ‚Fall Into Pieces’ beruhigt dann allerdings wieder und es sei erlaubt, sich zurückzulehnen und in aller Ruhe dem Klang der Gitarre zu lauschen... Mit ‚Am I Right’ ist man auf der Zielgeraden des Albums angelangt. Und so lassen die drei Jungs nochmals aufhorchen, nach dem langsamen Einstieg erfolgt ein stetiger Anzug des Tempos, nur um später wieder langsamer zu werden. Somit ist es uns vergönnt die CD noch ein klein wenig länger laufen zu lassen und die Lauscher Richtung Boxen zu strecken.

Nachdem die zwölf Titel alle durch sind bleibt ein guter Eindruck der Wiener Sängerknaben zurück und das runde Etwas, manche mögen es CD nennen, wird sich wohl ab und zu nochmals drehen dürfen.

Eric Schmidt






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