Reviews

Terra Incognita (The Undiscovered World)

Label: Century Media (2003)

Ian Perry hat sich mal wieder ein wenig Zeit genommen, um mit seiner All-Star-Combo Consortium Project mal wieder einen neuen Wurf zu machen. Die bereits dritte Scheibe des Elegy Frontmannes spielt 375 Jahre weit in der Zukunft und beschreibt die Suche nach der „Terra Incognita“. Für die Umsetzung hat er sich diesmal Casey Grillo (Kamelot), Jan Bijlsma (Vengeance), Stephan Lill (Vanden Plas) und Joshua Dutrieux (Keys) ins Boot geholt. Nun wollen wir aber doch mal Ian Perrys Reise in die Zukunft antreten…

Der erste Akt ‚The Council Of Elders’ wird durch ein kurzes ägyptisches Intro eingeleitet, ehe man mit einer epischen Powermetal Inszenierung die Hauptcharaktere vorgestellt bekommt. Die treibende Kraft der Geschichte stellt ‚Spirit Of Kindness’ dar, die musikalisch durch typisch progressives Riffing eingeleitet wird und im weiteren Verlauf viele verschiedene Fassetten aufzeigt. Balladenartige Parts werden durch einen mächtigen Refrain abgelöst, wobei allerdings nie der einleitende progressive Touch verloren geht. Richtig bedrohlich wird die Stimmung aber erst in ‚The Ark [Of The Covenant]’ (ein biblisch anmutender Steinsarg). Hier setzt Perry auf moderneres Riffing und einen abermals bombastischen Chorus, der meiner Meinung nach nicht wirklich zu der bereits vorher aufgebauten Atmosphäre passt. Schon hier fällt auf, dass Ian Perry diesmal wohl sehr viel wert auf bombastische Inszenierungen gelegt hat, ob das mal nicht in die Hose geht? ‚Reductio Ad Absurdum’ ist der nächste Song auf meiner Liste, hier passt einfach mal alles zusammen, der herrliche Frauenchor, der pompöse Höhepunkt, die Tempowechsel, sowie das atmosphärisch anwesende Keyboard. Erwähnenswert ist weiterhin die Reise ins Unbekannte, die Mr. Perry in ‚Across The Seven Seas’ antritt. Vorsichtig wird das neue Land erschlossen, was sich musikalisch in einer wunderbaren Ballade äußert. Die Reise findet ihren Abschluss im Titeltrack ‚Terra Incognita [The Undiscovered World]’, wo auch die Hauptakteure ihre Ruhe finden.

„Terra Incognita“ ist meiner Meinung nach leider nur ein durchschnittlich geratener „Continuum In Extremis“-Nachfolger, der mit stellenweise übertriebenem Bombast daher kommt, so dass einem der Refrain einiger Songs nach 2-3 Mal hören auf die Nerven geht, da ändern auch die grandios gelungenen Songs wie ‚Reductio Ad Absurdum’ oder ‚Across The Seven Seas’ nicht viel.

Nils Manegold