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It's So OK

Label: Eigenproduktion (2004)

Es gibt kein wirkliches Gründungsdatum für die Frankfurter Band Colourful Grey, denn Philipp Lemhöfer, Jan Geißler und Martin Loos machen schon seit längerer Zeit Musik zusammen. Ende 2000 kam Boris Werth als zweiter Gitarrist dazu, aber das ist noch nicht das komplette Line-Up. Ende 2003 wurden sie dann zu einem Quintett erweitert. Zwischen dieser Zeit wurde kräftig gearbeitet und ein Rockwettbewerb im Rhein-Main Gebiet gewonnen, welcher die finanzielle Grundlage für die erste EP „Temporarily United“ schuf. Nun haben sie es geschafft und dürfen ihr Albumdebüt geben.

Wie die Infos auf der Website von Colourful Grey verraten ist die Musikart der Band als eine Mischung von Pop Punk, Indie Rock und Emo zu sehen. Die Elemente Indie Rock und Emo lassen sich sehr leicht identifizieren wie man schon im ersten Song ‚Brand New Day’ hören kann. Man hört zwar, dass Philipp kein natürliches Englisch singt, aber das ist in anbetracht des Sounds auch nicht nötig, denn die Gitarren bieten alleine schon genug Unterhaltung. Die Texte der Band sind ausgerichtet in die verschiedensten Richtungen und deshalb ist es auch kaum verwunderlich wenn ein Song ‚Date Me, Destiny’ heißt. Er ist der Ohrwurm des Albums mit dem eingängigsten Refrain von allen. Auch punkige Balladen können die Fünf gut gestalten wie man an ‚When I Scream’ hören kann. Langsame Musik mit bestimmender Gitarre, die eine gezwungene, ernsthafte und verzweifelte Stimme unterstützt, ist was das Werk ausmacht. Etwas fröhlichere Stimmung verbreiten macht aber anscheinend mehr Spaß und deshalb kann man getrost ‚Leave The World Behind’ beim Wort nehmen. Vielleicht hätte dem Titel etwas mehr Gitarre und ein lauterer Bass noch besser zu Gesicht gestanden als es der Fall ist, denn immerhin hat man ja drei Gitarristen in seinen Reihen. Bei ‚There Is A Light That Never Goes Out’ gehen entgegen des Namens die Lichter von „It’s So Ok“ aus. Verabschiedet wird dabei mit zaghaften Gitarren und einer sehnsüchtigen Stimme die wohl „Auf Wiedersehen“ sagen will.

Die Band hat noch Potential, dass sie ausschöpfen kann, aber das wird wohl entweder live oder auf der nächsten Scheibe geschehen.

Winfried Bulach