Reviews

Dark Days

Label: Roadrunner Records (2002)

„Dark Days” erwarten uns also mit dem aktuellen Album der 1994 in Los Angeles gegründeten Formation Coal Chamber. Nach den beiden Vorgängeralben, von denen das selbstbetitelte Debütalbum aus roher Härter und Aggression bestand, der Nachfolger „Chamber Music“ aus einem Sammelsurium aus Gefühlen und Abwechslungen steht nun mit „Dark Days“ ein neuer Silberling am Start, der die Erfolgsrichtung der beiden Vorgänger weiter verfolgen will. Das seltsam gestaltete Cover aber haut vorm ersten Hören nicht gerade vom Hocker, was uns aber nicht bei der Kritik der CD beeinflussen soll. ‚Fiend’ ist der ersten Song, der den Hörer ins Album hineinführt und gleich die Marschrute der CD festlegt: Dunkelheit und Härte vermischt mit der interessant klingenden Stimme von Frontmann Dez Fafara. ‚Fiend’ eignet sich hervorragend für Tanzflächen in dunklen Clubs, relativ einfach gestrickte Melodien, ein einfacher –da sich immer wieder wiederholender- Refrain und sehr tief eingestellte Gitarren. ‚Glow’, der zweite Song der CD ist unter anderem auch auf dem Soundtrack zum Kinofilm The Scorpion King zu finden und hat einen eigenwilligen Electro-angehauchten Sound im Hintergrund, was mir persönlich weniger zusagt, trotzdem dem Lied seinen interessanten Stempel aufdrückt und ins Gesamtbild von „Dark Days“ passt. Genau wie ‚Glow’ ist auch ‚Something Told Me’ auf einem Sounstrack zu finden, nämlich auf dem Resident Evil Soundtrack. Der Song aber besitzt im Gegensatz zu ‚Glow’ mehr Metaleinflüsse und ist insgesamt härter ausgefallen. Was mir auf dem Album nicht so zusagt sind die Drums, die - vielfältiger eingesetzt - noch mehr Härte in die CD hätten bringen können. So müssen die rauen und tiefen Vocals gemischt mit den tiefen Gitarren die Stimmung und Aggressivität erzeugen. Besonders bei ‚Alienate Me’ (vom Gesang her einer der besten Stücke) und dem abwechslungsreichstem und mit Abstand bestem Song der Scheibe ‚Rowboat’ gelingt die s ziemlich gut. ‚Rowboat’ ist ein langsames und schleppendes Stück, bei dem der Gesang zum einen Teil am härtesten, zum anderen Teil aber auch am ruhigsten ist, da ein ständiger Wechsel zwischen Growls und Flüstergesang stattfindet. Im Ganzen gesehen ist die CD eine Ergänzung im CD Regal des Nu-Metal Fans, ein Pflichtkauf für Coal Chamber Freaks und einen Versuch wert für Fans des dunklen Metals.

Thomas Schmitt