- Artcore
- Amplifier
- Shame
- Raw!
- Gem
- Wit
- Punface
- Myth
- Dirty
- Us, Bedlam
- Tearjerker
- Opinion
- Jitterbug
- No Refrain
- Communication
- C'mon
Label: Broken Silence (2005)
Zwei Jahre sind ins Land gegangen und es hat sich viel verändert, seit Cloudberry aka Marco Pleil sein Debüt mit Elijah gab. Damals war er noch in der Not ein eigenes Label zu gründen um seine Platte an den Mann/die Frau zu bringen. Heute hat er einen Plattenvertrag in der Tasche was wohl auch etwas mit dem Problem zu tun hat, dass er damals zu elektrisch bzw. zu gitarrenlastig für einige Labels war.
Die neue Platte, die auf den Namen Destroyer hört, hat bis auf den Gesang eigentlich nur noch wenig mit dem alten Cloudberry Stil zu tun. Die wirksamen und interessanten Elektroparts sind verschwunden und stattdessen ist man(n) in die seichten Gefilde des Indie-Pop abgedriftet. Die Länge der Tracks wurde von zwei Minuten Durchschnittszeit heruntergeschraubt, so dass es nur ganze zwei Titel es noch schaffen diese Grenze zu durchbrechen. Die Platte wirkt durch die schnellen Wechsel nur als Aneinanderreihung von Tracks und nicht als Gesamtwerk, was die Musik nicht unbedingt attraktiver macht. Jetzt klingt Cloudberry wie eine Mischung aus Michel van Dyke und Liquido, wobei die Tracks sich zwar untereinander unterscheiden, aber doch so ähnlich sind, dass man wenig Abwechslung erfährt. Ein Track sticht etwas hervor und ist ziemlich gut gelungen, da er schneller und wesentlich rockiger als der Rest ist: ‚Wit’. Cloudberry hat einen Fehler gemacht als er die Elektroelemente aus seiner Musik verbannt hat, denn sie haben ihn einzigartig gemacht. Jetzt ist er nur noch einer von vielen Indie-Poppern, wobei er den Nachteil hat, das seine Songs durch ihre Kürze den Eindruck machen, dass er seine Musikideen „angedacht“ hat, aber nicht zu Ende gebracht hat.
Leider kann man das Zweitwerk von Marco Pleil nur an wenige Leute weiterempfehlen, da es auf dem Indie Markt viele bessere Alternativen gibt. Bleibt wohl nur die Option, das Debüt Elijah zu hören, wo Cloudberry noch begeistern konnte.
Winfried Bulach