Reviews

Zeros & Heroes

Label: Gun Label Group (2003)

Zehn Jahre ist es nun her, dass die 4 Nordmänner von Clawfinger mit ihrem ersten Album „Deaf Dumb Blind“ 1993 die Crossoverszene bewegten und ihr erstes richtiges Leben einhauchten. In diesen Zehn Jahren und 4 Album konnte man über 1,3 Millionen Alben an den Mann (aber auch an die Frau) bringen. Jetzt, im Frühsommer 2003, erscheint ein weiteres Kapitel Clawfinger-Geschichte, die ihre Platz in der sehr erfolgreichen Vorgängerliste einnehmen möchte.

Auch auf „Zeros & Heroes“ hat sich das Konzept nur minimal geändert: Weiterhin wird Sozialkritik in den Lyrics geäußert, die teilweise gerapt, teilweise geschrieen werden. Das Element Drum'n'Bass, dass auf der letzten Scheibe doch sehr ausgeprägt war, ist stark zurückgeschraubt worden, nur noch ‚Step Aside’ besitzt den Drum `n`Bass Geist. Neu hinzugekommen ist eine sehr interessante Mischung aus Country-Rock und schweren Gitarren im Song ‚Bitch’, welcher eine sehr nette Abwechslung zum sonst schweren Material auf der CD ist. Aber auch das Element Härte darf natürlich nicht zu kurz kommen und ist mit ‚Recipe For Hate’ und ‚Live / Die’ in großer Ausprägung vorhanden. Mein Favorite aber ist ohne Frage ‚When Everything Crumbles’ durch seine sehr schönen stilistischen Facetten und den variablen Gesang, obwohl fast das wunderbar melodische ‚Four Letter Word’ diesen Status eingenommen hätte. Einen Ausfall kann die CD auf keinen Fall vermelden, alle 12 Songs sprühen vor Energie, zeigen wie Crossover gemacht wird und das sich eine neuen „Modebands“ noch eine große Scheibe von alteingesessenen Bands wie Clawfinger abschneiden können.

Clawfinger zeigen auf „Zeros & Heroes“ ihre ganze vorhandene Klasse und bringen meiner Meinung nach mit dem vorliegenden Silberling ihre stärkste Scheibe auf den Markt, die sehr schnell ihre Fangemeinde finden wird. Ein Pflichtkauf für Crossover Fans!

Thomas Schmitt