Reviews

The Middle Of Nowhere

Label: AFM Records (2005)

Nun sind mal wieder zwei Jahre ins Land gegangen, Zak Stevens hat seine alte Truppe über Bord geworfen und sich eine komplett neue Crew ins Boot geholt. Doch eines wird wohl immer gleich bleiben: die Zusammenarbeit mit seinen alten Savatage-Kollegen Jon Olivia und Chris Caffery. Zwar ist Zak nicht mehr bei dieser Ausnahme-Kapelle dabei, aber diese beiden Weggefährten hatten kompositionstechnisch auch beim zweiten Circle II Circle Album ihre Finger im Spiel. Also dürfte auch auf „The Middle Of Nowhere“ typische Savatage Kost das eine oder andere Mal durchblitzen.
Im Gegensatz zum Debütalbum lassen es Circle II Circle erst einmal ein wenig ruhiger angehen. ‚In This Life’ hält mit dem typisch amerikanischen Powermetal erst einmal hinter dem Berg und lässt sich genüsslich 2 Minuten Zeit die balladesken Töne setzten zu lassen. Nach dem „Vorgeplänkel“ setzten die Gitarren ein und man befindet sich inmitten eines klassischen Cicrcle II Circle Songs, der ohne wenn und aber auch auf dem Debütalbum seinen Platz gefunden hätte. Im anschließenden ‚All That Remains’ gibt es zu Beginn eine schöne Gitarrenpassage (akustische Töne im Wechsel mit tiefem Riffing) auf die Ohren, ehe sich der Song zum ‚Watching In Silence’ des Zweitlingswerkes entwickelt. Im weitern Verlauf des Albums dominieren midtempo-orientierte Dampfhämmer wie ‚Holding On’ oder ‚Hollow’ das Gesamtbild, wobei zweiterer stellenweise an Van Halens Gitarrenspiel erinnert. Unumstritten klingen ‚Psycho Motor’ und der Titeltrack ‚The Middle Of Nowhere’ durch ihre choralen Gesangsarrangements und wunderschön gefühlvollen Gitarrenlinien an alte Savatage-Zeiten, jedoch nicht ganz auf selben Niveau. Mit ‚Faces In The Dark’ hat Zak Stevens und seine Kombo endlich mal einen richtigen Ohrwum auf die Scheibe gebannt, was leider auf „The Middle Of Nowhere“ allzu selten vorkommt. Standesgemäß balladesk wird das zweite Album von Circle II Circle mit ‚Lost’ beendet. Eine tieftraurige Ballade, die nochmals alle Facetten von Zaks grandioser Stimme zum Vorschein bringt und demnach Gänsehaut garantiert.

Schöne progressiv angehauchte Powermetal Kunst was die Recken rund um Zak Stevens da abgeliefert haben, aber dennoch bleibt zu erwähnen, dass ihr Debüt um einiges besser war. Nichts desto trotz sind Circle II Circle immer noch eine grandiose Band, die sich leider immer wieder den Vergleich zu Savatage gefallen lassen muss und deshalb immer ein wenig schlechter da steht.

Nils Manegold