Reviews

Readymades

Label: Rough Trade Distribution (2002)

Eine One-Hit-Wonder-Band bringt ihr elftes Album auf den Markt - was ist also zu erwarten? Nach dem Chumbawamba 1997 mit „Tubthumper“ zum ersten und bisher auch letzten Mal einen Hit landeten, soll ihre aktuelle CD „von süßem, widerhakigem Pop über Acapella Harmonien bis hin zu Break Beats und großem Chorus“ alles enthalten. Nach dem sie im Laufe ihrer Karriere von Label zu Label wanderten, haben sie sich nun bei Mutt Records niedergelassen. Ein kleines Label, dass nicht auf hohe Verkaufszahlen aus ist. Und das ist auch gut so, denn mit diesem Album wird weder die Charts-Fraktion, noch die Undergroundszene angesprochen. Nur wenigen wird dieses Album wirklich zusagen können. Viel Elektro, sanfte Stimmen, einfache Melodien, die sich jedoch nicht im Kopf festsetzten können, zwar schlägt die Band eine andere Richtung ein, als man es nach „Tubthumper“ erwartet hätte, doch experimentiert wurde doch nicht viel. Viele der Lieder ähneln sich und gehören immer noch eindeutig dem Genre Pop an. Zwar ist die Band davon überzeugt, das „Punkrock vielmehr eine Einstellung ist, als ein Musikstil“ doch scheinen sie auch keinen anderen Teil des Punkrocks zu kennen: Rebellion? - Keine Spur von!
 
Die Aufnahmen zu „Readymades“ müssen hingegen ja ein ganz schönes Chaos gewesen sein, was ja dann schon eher zu dem eben erwähnten Punkrock passt. Zu den 8 Chumbawamba-Mitgliedern, mischten sich noch 10 weitere Musiker. - Alles nachzulesen im Booklet, aber was ändert das?! Anscheinend nicht viel. Das Album ist weder die Neuerfindung des Pops, noch wird sich eine neue Zielgruppe mit diesem Werk anfreunden können. Lediglich das erste und das letzte Lied sind mir nach mehrmaligem hören in Erinnerung geblieben. ‚Salt Fare, North Sea’ weil es mich ein klein wenig, aber auch wirklich nur ganz klein wenig an Moby erinnert, ansonsten nichts Besonderes. Und ‚After Shelley’ weil es doch tatsächlich ein paar Gitarren enthält, zwar erst nach über 3 Minuten, aber nach dem ich vorher ja schon ’ne ¾ Stunde gewartet habe, macht das nun auch nichts mehr!

Verena Kuhn