Reviews

Chaos Born

Label: Massacre Records (2003)

Im dunklen nordeuropäischen Gefilden, genauer im finnischen Oulu, entschlossen sich 1995 der Gitarrist Riku Hopeakoski und der Sänger Names Mika Tönning die Band Catamenia zu gründen. Das Resultat liest sich wie folgt, bisher vier veröffentlichte Alben, alle im Ein- oder Zweijahresrhythmus erschienen. Alle mit hervorragenden Kritiken - zu Recht! Und nun erscheint ihr fünfter Streich „ChaosBorn“. Die Band zählt mittlerweile sechs Musiker. Es gibt mit Ari Nissilä Rhythm einen zweiten Gitarristen, vervollständigt wird das Line Up durch Timo Lethinen der sich des Bass bemächtigt hat, Veikko Jumisko an den Drums und Tero Nevala am Keyboard.

Wie auf allen vorangegangen Alben befindet sich auch bei der neusten Produktion wieder eine gehörige Portion Black Metal auf dem runden Plättchen. Ein sachter Einstieg mit ‚Kuolon Tanssi’ (weiß der Geier was das bedeutet) der noch wenig Böses erahnen lässt fegt einem 50 Sekunden später regelrecht von den Beinen. Also besser hinsetzen. Schnell vorgetragene Doublebass-Passagen und shoutiger Gesang, alles in allem verbreitet das Album von Anfang an einen nordisch - kühlen Eindruck ohne zu düster zu wirken. Beim nächsten Song ‚Calm Before The Storm’ geht es härter zu Sache und die Marschrichtung wird immer deutlicher. Düstere raue Parts im Wechsel mit klaren Momenten steigern zweifelsfrei die Kurzweil und niemals hat man das Gefühl es könnte an Harmonie zwischen den Instrumenten mangeln. Das nun folgende ‚The Fallen Angel Pt. I’ wirkt vom Speed her ein wenig eintönig, dies tut dem Album aber keinen Abbruch und der Sänger überzeugt mit starken Screams. Sogar klassische und folkähnliche Passagen reihen sich in ‚Mirrorized Thoughts’ ein. Durchaus eine willkommene Abwechslung die gekonnt in das Gesamtbild des Albums integriert wurde und auch in anderen Songs wieder zu finden ist wie im anschließenden ‚Lost In Bitterness’. Die Vocals sind glasklar und wachsen ohne Pause schlagartig zu einem Grollen im Format einer riesigen Steinlawine an. Sollte man auf jeden Fall mindestens einmal gehört haben! Respekt. ‚The Era“’ist ein rein instrumentales Stück, nett anzuhören aber leider ohne Highlights. Nun folgt der zweite Teil des gefallenen Engels. Eben eine Fortsetzung des ersten Teils, also keine weitere Kritik notwendig. Das Abschließende ‚Hollow Out – ChaosBorn’ dreht nochmals so richtig auf, Geschwindigkeit, Doublebass at its best und Aggressivität sowie Harmonie und Melodie sollten wohl nicht zu kurz kommen. All dies ist zum Schluss vereint und man kann den Silberling guten Gewissen aus dem CD-Player nehmen und sich schon freuen ihn wieder einzulegen.

Wer sich 46 Minuten Zeit genommen hat die CD einmal in voller Länge zu dem Schacht rotieren zu lassen wird zu dem Ergebnis kommen ein gut durchdachtes und einwandfreies Album in den Händen zu halten. Wer die alten Scheiben von Catamenia mochte, liegt auch mit „ChaosBorn“ richtig. Auch alle denen, die Dimmu Borgir zu hause stehen haben sei dieses Album empfohlen.

Eric Schmidt