Reviews

The Sound of 65

Label: Repertoire (1965/2018)

Mit dieser Scheibe von 1965 begann wohl das Thema Jazzrock, also lange vor Miles Davis und seinem Hurengebräu. In der Graham Bond Organization (der Name abgeleitet von der dominant gespielten Hammondorgel - englisch: Organ) musizierten außer dem Namensgeber Graham (vocals, organ, sax) auch noch Ginger Baker (drums, percussions), Jack Bruce (bass guitar, vocals, harp) und Dick Heckstall-Smith (saxes, flute). Bruce und Baker sollten nach ihrem Engagement hier zusammen mit Eric Clapton Cream gründen und somit den Heavy Rock und Jamrock auf den Weg bringen. Heckstall-Smith gründete die progressiven Jazzrocker von Colosseum zusammen mit Jon Hiseman und Graham Bond gab sich alsbald extremem Drogenkonsum hin, der zur Beschäftigung mit schwarzer Magie führte - und zum Zusammenstoß mit einer Londoner U-Bahn, letzteres tödlich.

Auf "The Sound of 65" spielten sie einen harten Rhythm'n'Blues, unerbittlich vorangetrieben von der Mutter aller Hardrock Rhythm Sections, dazu die für Rockerohren etwas ungewöhnliche Bläserinstrumentierung. Damals ein absoluter Meilenstein und auch heute noch ein Stück unfassbar interessante Rock-, Blues- und Jazzgeschichte. Endlich wieder in vernünftiger Vinylversion erhältlich!

Frank Scheuermann

8/10