Reviews

Bailey, Elles
Wildfire

Label: keine Auswahl (2017)

ERigentlich ist der Bereich Bluesrock, zumal in Verbindung mit Country ziemlich abgegrast. Was bitteschön soll da denn noch kommen? Noch ein hübsches Mäuschen, das die gleichen Elemente zum millionsten mal durchexerziert? Der 100000ste Gitarrist, der die Bluestonleiter malträtiert? Warum also eine neue Künstlerin aus dem Bereich, den man gerne auch als Americana bezeichnet ins Zentrum des Interesses rücken?

Nun, im Falle von Elles Bailey sind alle oben erwähnte Stilmerkmale vertreten - dazu eine soulige Stimme, die locker mit den besten des Genres mithalten kann. Im Hintergrund, doch nie zu weit entfernt, sliden eine Gitarre und spielen eine Hammond um die Wette. Zuweilen kommt ein dezentes Lounge-Feeling auf - ja, das ist auch mal Musik für weit nach Mitternacht, wenn der Regen auf die Dächer der Hinterhöfbauten prasselt.

Von entspannt bis zutiefst fordernd spielt Elles Bailey gekonnt auf der Klaviatur der Emotionen und kitzelt aus altbekannten  Schemata eine neue Relevanz. Ganz feiner Stoff!