- Revolution Of The Machine (Intro)
- Black Country
- One Last Soul
- Crossfire
- Save Me
- The Battle For Hadrian's Wall
- Beggarman
- Faithless
- Song Of Yesterday
- I Can See Your Spirit
- Cold
- The Ballad Of John Henry
- The Outsider
- The Great Divide
- Sista Jane
- Man In The Middle
- Burn
- Smokestack Woman (Credits)
Label: Mascot (2011)
Die Classic Rock Formation Black Country Communion liefert mit "Live Over Europe" nun schon den dritten Tonträger innerhalb eines Jahres ab. Nachdem die klassischen Hardrockfans die ersten beiden Scheiben der Supergroup, bestehend aus der Deep Purple Legende Glenn Hughes (Bass, Vocals), dem Bluesrock Gitarristen Joe Bonamassa, dem Sohn des Led Zeppelin Schlagzeugers Jason Bonham (ebenfalls Led Zeppelin, dazu Virginia Woolfe, Bonham, UFO und Foreigner) und die Keyboardlegende Derek Sherinian (Alice Cooper, Kiss, Dream Theater) bereits hemmungslos abgefeiert hatten, ging die Formation auf Europatour.
Nachdem ich wegen des unglücklichen Gitarrensounds in Offenbach nicht wirklich begeistert war (obwohl Hughes und Bonham sensationell waren!) war ich jetzt doppelt auf dieses Livedokument gespannt. Leider ist mein zwiespältiger Eindruck nicht ganz gewichen. Und das liegt nach wie vor an Joe Bonamassas Darbietung. So sehr ich einige seiner Soloalben liebe, so sehr muss ich ihm attestieren, dass er trotz seines durchaus geschmackvollen Gitarrenspiels bei dieser Formation zu blass bleibt. Ja, fast habe ich den Eindruck, dass der sympathische junge Mann zu schüchtern ist, um neben all dieser Rockprominenz zu bestehen. Ich denke, dass die Performance mit JJ Marsh (Glenn Hughes' langjährigem Gitarristen) viel effizienter gewesen wäre. Egal - dies ist nur ein Nebenaspekt dieser ansonsten rundum gelungene DVD.
Auf fast zwei Stunden bekommt der Fan eine quasi "The Best Of" Zusammenstellung der beiden bisherigen Black Country Communion Alben plus den Deep Purple Dauerbrenner 'Burn'. Die Band ist tight, vor allem Jason Bonham verdrischt sein Drumset, als gebe es kein Morgen! Glenn Hughes geht an Mikrophon und altem Fender Bass völlig in seinen Aufgaben auf. Und Derek Sherinian spielt erfreulich bandtauglich - bei einem passionierten Progster wie ihm ist das schon eine Leistung! Das Ganze wurde von Produzentenlegende Kevin Shirley (Iron Maiden) in eine voluminösen aber authentischen Sound gepackt.
Das Bonusmaterial auf der zweiten DVD finde ich ein wenig unnötig, da die besseren Teile davon bereits auf der ersten DVD Verwendung gefunden hatten. Unterm Strich stört es auch nicht, dass Aufnahmen aus drei verschiedenen Konzerten (auch ein Open Air) verwendet worden sind. Trotz allem wirkt die DVD wie aus einem Guss. Eine tolle DVD mit etwa zwei Stunden feinster Rock-Unterhaltung - trotz der eingangs erwähnten kleinen Schwächen.
Frank Scheuermann