- Black Country
- One Last Soul
- The Great Divide
- Down Again
- Beggarman
- Song Of Yesterday
- No Time
- Medusa
- The Revolution In Me
- Stand (At The Burning Tree)
- Sista Jane
- Too Late For The Sun
Label: Mascot (2010)
Der Begriff Supergroup wird sehr häufig viel zu verschwenderisch verwendet. Und meistens bleiben die Gruppen sehr weit hinter den Erwartungen zurück, da nicht unbedingt einzelne Teile automatisch eine große Summe ausmachen. Nun schickt sich ein neues Unternehmen an, die Rockwelt zu erobern. Und die Namen, die erwähnt werden müssen, lassen Freunde harten Rocks der letzten gut 40 Jahre aufhorchen: Deep Purple, Black Sabbath, Led Zeppelin, Alice Cooper, Foreigner, Trapeze, Dream Theater, Gary Moore, Phenomena und viele andere fallen mir ohne großes Nachdenken ein. Kein Wunder, ist doch eine der zentralen Figuren bei Black Country Communion Glenn Hughes, lebende Hardrock- und Soullegende aus England.
Neben ihm haben noch Jason Bonham, Sohn des legendären Led Zeppelin Drummers John Bonham (und Nachfolger des Vaters bei der einmaligen Led Zeppelin Reunionshow) und Derek Sherinian, ehemaliger Keyboarder der Heavy Proggies Dream Theater und von Alice Cooper, ihren Platz in der Band gefunden. Der zweite exponierte Platz allerdings gebührt Joe Bonamassa, der Gitarrist, dem in den letzten Jahren so viele Ehrungen zuteil geworden sind, wie kaum einem anderen jüngeren Klampfer.
Zusammen spielt der Vierer eine Form von Hardrock, die deutlich in den 70ern verwurzelt ist und auch gar nichts anderes sein möchte. Die Stücke sind durchweg recht lang und geben den beteiligten Virtuosen die Möglichkeit an Mikrophon und Instrument zu glänzen. Und das tun die vier auch nach Leibeskräften. Die Songs sind klasse, vor allem der Opener 'Black Country' mit seinem supergeilen Bassintro, rumpelt ordentlich temperamentvoll aus den Boxen. Auch das abschließende 'Too Late For The Sun' schraubt sich majestätisch seinem Höhepunkt entgegen. Auf der Scheibe gibt es ein bemerkenswertes Remake: 'Medusa', der Titeltrack der zweiten Trapeze Platte, wird wundervoll neu interpretiert. Sehr stilvoll finde ich, dass der Song auf der Les Paul Gitarre von Mel Galley (vor einigen Jahren verstorbener Gitarrist von Trapeze), die heute im Besitz von Glenn Hughes ist, von Joe Bonamassa eingespielt worden ist. Das Ergebnis ist nichts weniger als magisch.
Fazit: Alle Freunde guter, ehrlicher, handgemachter Musik, sollten sich diese Hammerscheibe anhören oder am besten gleich blind zulegen.
Frank Scheuermann