Reviews

Balance
Equilibrium

Label: Frontiers Records (2009)

Es gibt in der Rockgeschichte die richtig großen Namen wie Led Zeppelin oder die Rolling Stones. Daneben gibt es die großen Legenden, d.h. die Bands oder Interpreten, die gigantischen Einfluss hatten, deren Stern aber nach kurzer Zeit untergegangen ist, wie z.B. Free oder Camel. Und dann gibt es noch Gruppen, die exakt für ein Genre als Legenden durchgehen. Und dazu gehören ohne jeden Zweifel die Amerikaner von Balance.

Die Gruppe wurde in den späten 70er Jahren vom Studiogitarristen Bob Kulick (der ältere Bruder von Ex-Kiss Gitarrero Bruce) gegründet, der sich schon seit geraumer Zeit einen guten Namen als Sessionmusiker für Paul Stanley, The Good Rats und andere lokale Größen erspielt hatte. Die Band segelte in dem Fahrwasser, das damals durch die ersten Scheiben von Foreigner, Journey und natürlich Boston vorgegeben war. Über den Status des allseits geliebten Insidertips kam man allerdings nie hinaus, auch wenn sich neben Kulick in der Band noch andere (zukünftig) große Namen wie Jordan Rudess (Dream Theater) und Chuck Burgi (Rainbow, Blue Öyster Cult) tummelten.

Nachdem nun vor kurzer Zeit über Rock Candy die zweite Balance CD wieder veröffentlicht worden ist, beschlossen Kulick & Co, ihrem Oeuvre eine weitere CD hinzuzufügen. Diese liegt nun mit "Equilibrium" vor. Die Band schließt dabei unmittelbar an die vor einem ¼ Jahrhundert geleisteten Taten an, auch wenn man die Produktionstechnik logischerweise der Moderne angepasst hat. Somit kann man diese Platte allen empfehlen, die die Band schon immer gemocht haben oder auf AOR und Melodic Rock stehen. Anspieltipps: 'Where The Rainbow Ends', 'Twist Of Faith' und 'Liar'.

Frank Scheuermann