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Circle Of Pain

Label: Eigenproduktion (2006)

Nach einem Demo 2003 kommt die Truppe mit Frontmann Bernie Scholz jetzt mit ihrem ersten richtigen Release. Der österreichische Fünfer gründete sich bereits 2000, damals noch als Quartett und holte sich die passenden Leute ins Boot um ordentliche Musik zu machen. Musikalische Erfolge als Support von Bands wie Grave Digger, Arena oder Iron Savior sind erreicht worden und auch auf einer Reihe von Festivals war die Band bereits zu Gast. Zahlreiche Besetzungswechsel mussten immer wieder überwunden werden doch letzten Endes hat die Band ihr aktuelles Werk vollendet. Die nächste Scheibe ist sogar schon in Planung und soll Mitte 2007 veröffentlicht werden.

Etwas exotisch, wie aus 1001 Nacht, klingen die ersten Töne, die als Intro von 'Basement Symphony' dienen. Sobald das Schlagzeug einsetzt lassen sich die vorher fremdartigen Klänge als Keyboardspielereien identifizieren. Mit der Gitarre ist das Klangbild dann vollständig und die Truppe zeigt ihr filigranes Spiel, das manchmal progressiv manchmal eingängig daherkommt. Auf der Scheibe befinden sich "nur" 9 Tracks, doch nach dem ersten Titel weiß man, dass diese Anzahl mehr als ausreicht, denn das Album hat eine Spielzeit von knapp 55 Minuten. Mammutwerke von 7 Minuten sind hier mehr Regel als Ausnahme. Das Tempo könnte insgesamt etwas flotter sein, denn die längeren Stücke dümpeln teilweise etwas langatmig dahin. 'Empty Page' ist ein gutes Beispiel für das Gegenteil: einigermaßen schnell und mit einer Dauer von gut viereinhalb Minuten ein angenehmer Schnitt für die Aufmerksamkeit des Hörers. Die kürzeren Stücke sind generell etwas besser, da sie allesamt eine unbeschwerte und beschwingte Atmosphäre vermitteln. Ihre Verspieltheit und Kreativität gefällt dem Ohr und sorgt für Abwechslung. Nicht nur Rock, sondern auch Metaleinflüsse machen sich in der Musik der Österreicher bemerkbar, sind aber nur vereinzelt in die Stücke hineingeschlichen um sie ordentlich aufzupeppen. Wenn in dieser Richtung noch etwas mehr gemacht wird, könnte das kommende Album ein echter Knaller werden.

"Circle Of Pain" an und für sich ist schon ganz gut gelungen, bringt aber leider noch nicht den letzen Kick. Wer langsamen Rock mag, sollte sich mal daran versuchen, alle anderen können noch bis zum nächsten Output warten, der höchstwahrscheinlich die beste Seite der Band präsentiert.

Winfried Bulach






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