Reviews

Hellectric

Label: Regain Records (2005)

Bei „Hellectric“ handelt es sich um das dritte Album des Nebenprojekts von Overkills Bassisten D.D. Verni. Zu hören gibt es darauf eine Art Gothic Rock mit Metal- und Doom-Schlagseite, wobei ein ums andere mal Type O Negative-Reminiszenzen durch den Raum schwirren. Im Großen und Ganzen reißt mich der Sound jedoch nicht unbedingt vom Hocker. Bis auf den eingängigen, hitverdächtigen Opener ‚Little Dead Girl’, das schleppende ‚Free Bird’ (ein Cover des gleichnamigen Lynyrd Skynyrd-Songs) sowie das mit einem schönen Chorus und interessanten Orchestrierungen versehene ‚Let My People Go’ wirken die Songs nicht übermäßig inspiriert. Eine zusätzliche Ausnahme ist mit Abstrichen der Schlusspunkt ‚Live For Death’.

Da wir uns hier in düsteren Musikgefilden befinden, könnten sich letztlich auch am Gesang die Geister scheiden; mir jedenfalls ist er zu wenig „dunkel“ und darüber hinaus kaum mit Charisma gesegnet. Zudem vermelden meine Ohren ein paar Totalausfälle, z.B. ‚In My Skin’ oder das reichlich unspektakuläre ‚Can’t Stop The Rain’. Die von einer Gastsängerin eingesungene Ballade ‚Mortician’s Lullaby’ versumpft ebenfalls in eher langweiligen Ebenen. Weiters hätte die Produktion noch einige zusätzliche Briketts für den notwendigen Druck vertragen können. Dagegen sind die vorhin schon im einem anderen Zusammenhang erwähnten Orchestrierungen, die hin und wieder als wohlschmeckende Zutat hinzugefügt und von einem befreundeten Symphony X-Mitglied beigetragen wurden, nochmals gesondert herauszustellen - ein positiv zu vermerkender Aspekt.

Schlussendlich lässt sich festhalten, dass dieses Scheibe sicherlich nicht die Welt verändern wird, die im Umfeld Gothic / Rock / Metal / Doom zu findende Zielgruppe ‚Hellectric’ jedoch einmal einem Hörtest unterziehen könnte.

Stefan Raehse