Reviews

From Here And On

Label: Burning Heart Records (2002)

Vor zwei Jahren galten die Bombshell Rocks noch als hoffnungsvolle Newcomerband, die mit ihrem bis dato zweiten Album „Cityrats & Alleycats“ durchaus berechtigt für Furore sorgten und das nicht nur wegen ihrer Touren mit Millencolin und den Donots. Nun liegt der dritte Longplayer „From Here And On“ vor mir und ich bin wirklich sprachlos und wahnsinnig beeindruckt, wie schnell sich eine so junge Band entwickeln kann…

Alles beginnt mit einem einminütigem Intro namens ‚Intro DTPR’, das den Zuhörer das Gefühl gibt mitten in einem Horrorfilm zu sitzen. Passend dazu geht es mit ‚Begging For Mercy’, einem unheimlich melodischen Old-School Hardcore Song weiter, der den Bombshell Rocks Kenner etwas überraschen wird. Zu diesem Zeitpunkt (beim ersten Durchhören) dachte ich noch, dass „From Here And On“ doch nur ein durchschnittliches Album werden würde, aber es waren ja noch 11 weitere Tracks enthalten, die meine Ohren noch nicht vernommen haben. Also fuhr ich bei meinem Erkundungsdurchlauf fort und durfte als dritten Track dem Song ‚On My Way’ beiwohnen: in 3.47 Minuten haben es die Bombshell Rocks geschafft einen wahnsinnigen Singalong zu schreiben, der mit vielen liebevollen Details - seien es nun Off-Beat-Parts, ruhige Passagen oder gute Bassläufe - sofort im Ohr hängen bleibt. Es folgt ‚Warpath’, welcher zwar nicht so eingängig rüberkommt, aber mit einer Rockgitarre sondergleichen aufwartet, das manche alteingesessenen Punkrocker mit den Ohren schlackern werden. Es ist noch nicht einmal Halbzeit und man bekommt an fünfter Stelle den Beziehungs- und Titelsong ‚From Here And On’ geboten (ausnahmsweise mit gutem Ende), der ebenfalls mit vielen Spielereien versehen ist. Nach einem weiteren Hardcoresken Song (‚Almost Free’) mit Bad Religion mäßigen Backing Vocals kommt der absolute Oberhammer dieses Albums: ‚Out Of My Way’. „Ohhohhohohohohohhh“ sind die ersten Töne dieses „sing-mit-bis-die-Stimmbänder-reißen“-Songs, der einem nach dem Hören dieses Songs regelrecht ins Hirn gebrannt wurde, absolut genial. Somit aber noch nicht genug, denn ‚By The Blink Of An Eye’ ist mein zweiter Favorit dieses Outputs, Surfrock gepaart mit Punkrock, einem gefühlvollem Solo und einem - schon wieder - eingängigen Chorus. Zum Abschluss lässt man es mit ‚Cheated Again’ noch mal ein wenig ruhiger angehen ehe man die Repeat-Taste des CD-Player betätigt um sich noch mal zu vergewissern, ob das wirklich wahr war was man vernommen hat.

Scheinbar haben sich die Bombshell Rocks die letzten zwei Jahre in irgendeinem Keller eingeschlossen und gespielt bis der Notarzt kam, anders kann ich mir so einen Quantensprung nicht erklären, vor allem musikalisch. Vergesst also Rancids „...And Out Come The Wolves“, hier kommen die Bombshell Rocks.

Nils Manegold