Reviews

Nightmares Made Flesh

Label: Century Media (2004)

Selten passte der Ausdruck Allstarband besser als hier, auch wenn es die Band als Abwertung empfindet, objektiv spielen hier mindestens zwei, eigentlich fünf, Menschen von denen jeder Death Metal Fan etwas im Schrank haben sollte:Tägtgren (v), Swanö (g), Nyström (g), Renske (b), Axenrot (d) heißen die Herren, wobei im Vergleich zum Vorgänger Opeth Sänger Akerfeld aus dem Lineup geschwunden ist. Doch Mister Death himself Tägtgren ersetzt ihn mehr als würdig. Überhaupt kann das neue Album jedem Erwartungsdruck standhalten, zwölf knackig kurze (alle zwischen 3-4min) Songs reißen richtig was vom Leder. Oldschool Schweden Death Metal wie man ihn sich nur wünschen kann. Ob Grave, Dismember oder auch Carnage, wer diese Bands mag kann hier bedenkenlos hinlangen, denn es gibt rohe, kantige Kost, die auch durch die Produktion absolut klasse klingt. Weniger brummende Bässe, dafür giftige, dreckige Gitarren bringen ein Feeling ins Zimmer, dass der Besetzung mehr als gerecht wird. Haare schütteln muss sein, soviel Rhythmus steckt in der Mucke, ohne dabei aber auch nur im Ansatz an Härte zu verlieren.

Auch Abwechslung ist kein Fremdwort, da neben den Oberhits ‚Outnumbering The Day‘ (für mich einer der besten Death Metal Songs überhaupt) und ‚Eaten‘ (Midtempo mit Grinsetext), auch immer wieder zwischen schnellen tödlichen Geschossen, eine langsame Walze eingebaut wurde. Alles geht schnell ins Ohr, trotzdem finden sich Details in Gitarre, Schlagzeug und nicht zuletzt im Gesang. Allein das Tägtgren verständlich grunzt und schreit wertet die Mucke enorm aus. An „Nightmares Made Flesh“ gibt es einfach nichts auszusetzen: Pflichtveranstaltung.

Christian Kremp






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