Reviews

A Night At The Opera

Label: Virgin Music (2002)

Sie sind endlich wieder da! Nachdem Blind Guardian von mancher pessimistischen Seele schon totgesagt wurde sind sie mit „A Night At The Opera“ wieder (hoffentlich langfristig) im Kommen.

Und was für eine Scheibe sie uns beschert haben: Fast kein Song unter 6 Minuten Spieldauer, eine riesige Produktion mit sehr viel Aufwand und Musikvariationen en masse! Vor allem das Chorelement wurde verstärkt eingesetzt, in jedem der 10 Songs lassen sich bombastische Chöre, die sich wie Sirenengesang in den Gehörwendungen einkratzen, finden und somit das Gesamtbild der CD sehr stark prägen. Im Opener ‚Precious Jerusalem’ beispielsweise steigern sich diese Chöre immer weiter hin bis beim bombastischen Refrain die Bombe platzt. ´Bombastisch´ ist eigentlich der Ausdruck, der auf jeden Song passt. Merkmale, die die Stücke voneinander abgrenzen sind aber auf der anderen Seite auch zu genüge vorhanden: ‚Battlefield’ ist ein sehr schneller Song mit viel Durcheinander und Rhythmuswechseln, der vielleicht beim ersten Mal hören nicht sofort in die Favoritenwahl der CD fällt, beim wiederholten Genuss aber durchaus in diesem Kreis Platz finden kann. ‚Under The Ice’ ist ebenfalls sehr kompliziert gestrickt aber im Vergleich zu ‚Battlefield’ um einiges härter angehaucht mit einem coolen Refrain (was ja zum Titel passt!). Sind die ersten drei Songs eigentlich Blind Guardian-typische Lieder, wartet mit ‚The Maiden And The Ministrel Knight’ ein eher untypischer Blind Guardian Song mit balladenähnlichem Charakter und sehr viel experimentierfreudigkeit auf den Hörer. ‚Age Of False Innocence’ und besonders ‚Punishment Devine’ bieten aber die größten Überraschungen auf: Tiefe Gitarren und insbesondere beim Letzteren richtig harte Double-Bass Töne von Drummer Thomas Stauch. Genau hier liegt die Klasse der CD: Sicherlich knüpft „A Night At The Opera“ musikalisch fast nahtlos an „Nightfall In Middle Earth“ an, viele Elemente aber wurden verstärkt herausgehoben (Chor, Gitarrenarbeit) oder gar neu eingebaut (harte Gitarrenriffs, schnelle und z.T. aggressive Drums) und somit eine sehr facettenreiche CD gefertigt, die sicherlich eine breite Masse anziehen wird und diverse Chart Entries verbuchen wird.

Thomas Schmitt






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