- Go
- Miss Understood
- Stell dir vor
- Schlimmer
- Let Me Come Inside
- God Is A Bitch
- A Perfect Day
- The Day Before You Came
- Someone’s Dancing
- Das letzte Lied für dich
- Hirschie Comes (live)
- Stell dir vor (live)
- Das letzte Lied für dich (video)
Label: EMG Music (2006)
Braunschweig im Jahre 2001: 3 Jungspunde gründen im Spätsommer eine Band, die sie Bionic Brit taufen. Angelehnt ist dieser Name an den britischen Einfluss in der Musik, der sich in den Köpfen der Musiker und später in der Musik selbst manifestiert hat. Placebo und U2 werden als Vorbilder gesehen und in den Sound absorbiert. Das erste hörbare Produkt kam ein gutes Jahr später in Form der EP „A Perfect Day“. In der nächsten Scheibe kommt dann auch die heimatliche Sprache zum Zug, deshalb ist der Titel „Lautspeaker“ ein treffender „denglischer“ Term für den etwas geänderten Weg. Nun kommt der erste Longplayer: „Schlicht und ergreifend“.
Sanfte, schon fast poppige, Klänge begrüßen den Konsumenten von ‚Schlicht und ergreifend’. Doch ganz so schlicht ist das nicht, denn schließlich wollen Bionic Brit ja Alternative Rock und nicht Brit Pop präsentieren. Deshalb gehen die sanften Klänge nicht sehr lange und werden prompt durch markante Gitarrenakkorde ersetzt. Die Stimme bleibt jedoch etwas weicher als es passen würde. ‚Stell dir vor’ ist das erste deutsche Liedgut auf der CD. Vom Stil her zeigen sich sowohl Text als auch Musik als sehr emolastig, was nicht unbedingt schlecht ist, da der Gesang sich wesentlich besser einpasst als in die Titel davor. ‚Schlimmer’ ist noch eine Nummer langsamer, was teilweise auch am verarbeiteten Thema des Textes liegt. Der alternative Faktor der Musik liegt in der breiten Palette der gebotenen Musik, deren einzige Konstante der nicht immer geeignete Gesang ist. ‚God Is A Bitch’ ist ein wenig zwiespältig, da der Text eigentlich englisch sein sollte, doch mittendrin für zwei Sätze zum Deutschen wechselt, was nicht unbedingt glücklich gemacht ist. Das beste Stück der ganzen Scheibe ist ‚The Day Before You Came’. Irgendwie fühl man sich ein wenig an R.E.M. erinnert, auch wenn das Stück etwas schneller ist als ein „gewöhnlicher“ R.E.M. Titel. Die Gitarren arbeiten hier Hand in Hand mit Cords Vocals, auch wenn der gleiche Fehlgriff wie in ‚God Is A Bitch’ gemacht wurde: Dem kurzen Sprung ins Deutsche. Als Bonus bekommt der Käufer der CD gleich zwei Livetitel und ein Video geboten, die das Programm des Albums abschließen.
Ganz passabel, aber kein richtig guter alternative Rock, wie man ihn von größeren Bands kennt. Das Trio muss mehr an sich arbeiten um richtig gut zu werden.
Winfried Bulach