- World On Fire (Intro)
- World On Fire
- Never Forgive, Never Forget
- Kill Or Be Killed
- Heads Kicked In
- Beaten Senseless
- Make My Stand
- Open Your Eyes
- Penalty
- Dead To Me
- Hallowed Ground
Label: SPV (2003)
Ach was waren das Zeiten, als das Debüt von Biohazard sich immer wieder in meinem CD-Player drehte. Damals war man noch jung und unschuldig, ja ja. Aber die Jahre vergingen, ich wurde schuldiger und Biohazard nicht unbedingt besser. Spätestens ab „Mata Leao“ war für mich fini, wenn man auch die Wirkung der Band auf die Mittneunziger Crossover Bewegung ebenso wie auf die heutigen, neuen, harten Bands nicht in Abrede stellen darf.
Genug gelabert, jetzt kommt das neue Teil mit dem Namen „Kill Or Be Killed“. Im bandeigenen Studio mit dem klangvollen Namen Rat Piss (natürlich in Brooklyn, NY) aufgenommen, erwartet den Hörer zunächst ein kurzes Intro bevor es losgeht. Und dann geht die Post ab. Volles Rohr brachialer Hardcore mit deftiger Metalschlagseite! Die unnötigen HipHop Einflüsse sind ebenso Vergangenheit, wie das tumbe Anbiedern an den neuen Metal vom letzten Mal. Nein hier das ist richtig böse, aggressiv und nach vorne durchgebrettert. Nach ‚World On Fire’ geht es die gesamten 38 Minuten genauso weiter. Das macht doch schon einigermaßen Laune. Beste Tracks sind auf jeden Fall ‚Beaten Senseless’ und ‚Penalty’, die den Groove den Biohazard schon immer hatten mit der wiedergefundenen Härte verbinden. Ja genau, das geht wieder in Richtung Debüt, allerdings auch nur in Richtung, denn herankommen tut ‚Killed Or Be Killed’ nicht. Dafür sind mir zu viele slowe Parts und zu wenig Abwechslung geboten, gerade am Anfang der Songs ist oftmals immer der gleiche Gitarrensound verbraten. Aber besser sind die New Yorker trotzdem geworden, der Gesang ist wieder voll in die Fresse („Open Your Eyes Motherf**ker“) und Produktion schön dreckig, nur mit dem Titel des Albums und den der einzelnen Tracks haben Biohazard leider ihren f**k-the-system Kurs aufgegeben; denn diese hören sich häufig wie die momentane amerikanische Außenpolitik an (‚Never Forgive, Never Forget’ oder eben der Titeltrack, fehlt nur noch ‚Time Is Running Out’).
Insgesamt habe ich Bedenken, ob die CD den Test of Time im musikalischen Sinne bestehen wird, denn auf Dauer ist sie wahrscheinlich zu eintönig. Hardcore Fans können reinhören und live sind Biohazard immer gut gewesen, ein Pflichtkauf ist das Album aber nicht.
Christian Kremp