Reviews

The Very Baddest Of ZZ Top

Label: Warner Music (2014)

The little ol' band from Texas, diese kauzigen Hinterwäldler mit ihrer minimalistischen Southern Bluesrock Mischung waren vielleicht eine der unwahrscheinlichsten Bands auf dem Weg zu Weltruhm. In den 80ern peppten sie ihren staubigen Texas Sound mit Sequenzern und Synthesizern auf und wurden dadurch sogar für die melodischere Metalgemeinde plötzlich zum Thema, obwohl man das Gefühl hat, dass Billy Gibbons, seines Zeichens Leadgitarrist und Sänger der Band, ganz entgegen dem damaligen 10 000 Töne-pro-Sekunde-Credo den Eindruck erweckte, als müsse er für unnötige Töne und das Öffnen des Mundes beim Singen eine saftige Konventionalstrafe zahlen.

Die kommerziell erfolgreichste Phase dieser Taliban-Lookalikes lag also in den 80er Jahren. Danach wechselten sie von Warner zu RCA und der Erfolg ließ ein wenig nach. Wegen dieses Vertragswechsels war es bislang nicht möglich, alle Klassiker dieser einmaligen Band auf einem Sampler unterzubringen. Nun haben sich die Chefetagen offensichtlich geeinigt und man kann auf einer Doppel CD endlich in einem Rutsch alle Hits und einige ausgewählte andere Großtaten des Texas-Dreiers am Stück durchhören. Gerde für längere Autofahrten ist das ein Genuss und es wird dem Hörer plötzlich deutlich, wie viele Hits diese immer noch in ihrer Urbestzung von 1969 agierende Band schon auf dem Kärbholz hat. Toller Sampler, der nicht chronologisch vorgeht und leider keine neuen Songs enthält, aber: Hey, sie waren noch nie die Fleißigsten, aber genau dafür lieben wir sie ja auch, oder?

Frank Scheuermann

10/10

 






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