Reviews

By The Cross

Label: Equilibre Music (2005)

Eine echte Überraschung kommt aus unserem Nachbarland Frankreich, dort hat Ex-No Return Sänger Steeve eine neue Band an den Start gebracht und auf den Namen Zuul FX getauft. Der Vierer hat sich modernen kalten Sounds, wie sie von Fear Factory geprägt wurden, verschrieben. Abkupfern kann man das Tun der Herren dennoch nicht nennen, da sie trotz weiterer Anleihen bei Machine Head, Korn und Slipknot nicht als Kopie durchgehen. Gerade im Gegensatz zu Slipknot schaffen es Zuul FX die Brachialität nicht in Krach ausarten zu lassen, sondern stets die Struktur zu wahren. Die Scheibe braucht ein wenig Zeit, da bestimmte Parts erst nach drei, vier Durchläufen beim Hörer richtig sitzen, dann geht es aber echt ab. Rübe schütteln bitte, denn die Rifffraktion schreibt sich richtig was von der Seele. Es kracht mit Verstand, gerade bei ‚God Bless Them‘, werden moderne Death Metal Elemente mit teils Emperor-artigen Black Metal Parts verbunden und es tritt nur Arsch. Die Produktion drückt ohne Ende, der Gesang ist zwischen etwas Grunz und mehr Schrei, gelegentlich auch klar, ohne in nervige Gefilde abzutriften. Der Bass ist, zwar auch wegen nur einer E-Gitarre, sehr gut zu hören und nutzt das aber auch, der Schlagzeuger hat keine Probleme verschiedene Geschwindigkeiten, von schleppendem Rhythmus bis Doublebassgewitter durchzuknallen. So kommt ein Album heraus das jedem, der neben genannten Bands auch einen Bezug zu Mitte Neunziger Bands wie Life Of Agony (‚Cabal‘) und Konsorten hat, eigentlich perfekt reinlaufen müsste. Gerade deren Experimentierfreudigkeit übernehmen Zuul FX auf eine eigene Art - für mich eine interessante Zeitreise. Der Song ‚Cabal‘ ist Gänsehaut für alle, die auf harten und abwechslungsreichen Death Metal stehen, der Anspieltipp, aber auch ‚Punisher‘ und ‚I 8 You‘ sollten überzeugen. Auch als ganzes kann „By The Cross“ überzeugen, es gibt bei zwölf Songs viel zu entdecken und Reihenfolge der Lieblingssongs verschiebt sich ständig, was nicht das schlechteste Zeichen ist. Wer noch nicht überzeugt ist, dass es hier einen kleinen Geheimtipp zu hören gibt, der darf sich dann beim nächsten Album ärgern. Sagt nicht ihr hättet noch nichts von dieser Band gehört.

Christian Kremp






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