Reviews

Salomé - The Seventh Veil

Label: Sony (2007)

Nicht nur in der Gothic Szene haben sich Xandria mittlerweile einen Namen gemacht. Spätestens mit ihrem Erfolg von 'Ravenheart' vom gleichnamigen Album hatte auch die restliche Metalgemeinde von der Band rund um die Frontfrau Lisa Middlehauve Wind bekommen. Mit "Salomé - The Seventh Vail" schlagen Xandria eine orientalische Richtung ein und hoffen auf Erfolg mit 'Vampire' ihrer ersten Singleauskopplung des vierten Albums.

Kurz zum Album Titel: Es geht um den biblischen Schleiertanz, den Salomé für König Herodes tanzte um ihm sozusagen den Kopf zu verdrehen. Sie schaffte es und so wurden der hübschen Dame all ihre Wünsche erfüllt. Im Zusammenhang mit dem neuen Xandria Album geht es wohl eher darum, dass beim Tanz von Xandria immer mehr und mehr Schleier fallen und man die Band von Song zu Song besser  kennenlernt.

Nach nun zwei Jahren erscheint das neue Album der Bielefelder Gothic-Metal Formation. Immer wieder werden diese Art von Bands miteinander verglichen. Immer wieder kommt die große Ähnlichkeit zu Nightwish und Within Temptation zu Tage. Immer wieder wird dies als Makel gesehen. Ist es denn aber nicht normal, dass Bands die die gleiche Musikrichtung eingeschlagen haben sich auch in gewisser Weise ähneln? Solange die Bands ihren eigenen Wiedererkennungswert beibehalten; ist dies meiner Meinung nach überhaupt kein Problem. Und genau so machen es Xandria. Die Band hat mit ihrem neuen Album "Salomé - The Seventh Vail" ihren eigenen mystischen und exotischern Flair perfektioniert. Schon der Opener 'Save My Life' beweist, dass Xandria ihr eigenes Ding durchziehen und sich nicht beeinflussen lassen. Man wird gleich zu Beginn in ihre Welt entführt und kann sich der Musik voll und ganz hingeben. Mit der ersten Singleauskopplung ist der Band etwas geniales gelungen. Der Song gefällt sofort und geht runter wie Öl. Er ist mystisch, etwas düster und erzählt eine sehr interessante Geschichte. Mehr darf man von diesem Song nicht verraten, hört ihn euch einfach selbst an. Danach werden sich so manche fragen "Would you kiss the sun goodbye, and give your life to never die?" . Gleich danach kommt mit 'Beware' ein sehr aussagekräftiger Song der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Doch die Scheibe glänzt nicht nur mit großartigen Balladen und mystischen bis epischen Nummern (wie z.B. der Titelsong 'Salomé'). Natürlich gibt es auch rockige und kräftige Stücke zu hören. Besonders an dieser Stelle herauszuheben sind 'Firestorm' und 'Emotional Man'. Bei 'Firestorm' sind zu meiner eigenen Freude einige gute Growls dabei. Es passt einfach richtig gut hinein. Bei 'Only For The Stars In Your Eyes' haben sich Xandria an ein Duett heran getraut. Unterstützt wird Lisa in diesem Track von Mika Tauriainen von Entwine. Seine Stimme ist auch in den Growls von 'Firestorm' zu hören. 'Only For The Stars In Your Eyes' ist eine recht nette Nummer, kann aber leider nicht so überzeugen wie manch andere Track der Platte. Der Song ist eher etwas schwach. Ganz klar muss auch nach alt bekannter Xandria-Art eine Ballade mit an Bord sein, die einen Träumen lässt und bei der man ganz einfach in seinen Gedanken verschwinden kann. 'The Wind And The Ocean' ist ein wundervolles Pianostück in das man völlig versinken kann. Der Song kommt fast ausschließlich mit Piano, Synths und der goldenen Stimme von Lisa aus. Ein Geheimtipp für romantische Stunden. Eines der besten Lieder des Silberlings ist 'Sisters Of The Light'. Obwohl es recht poppig ist kann es absolut mit seinem Rhythmus, Text und den asiatischen Einflüssen punkten. Der Track hat große Ohrwurmqualität und lädt ein das Tanzbein zu schwingen. "Follow me, through the night, we are sisters of the light, we are wild, we are free, through the darkness follow me." Der Song macht einfach gute Laune. Wer will da Lisa nicht durch die Dunkelheit folgen?

Xandria zeigen sich episch und mystisch, orientalisch und rockig, romantisch und dramatisch. Die Band ist sehr vielseitig und beweist mit diesem großen Album, dass es wieder eine Band geschafft hat, sich aus der Menge hinaus zu heben und zu zeigen, dass sie es wert sind, als eigenständige Künstler angesehen zu werden, ohne Vergleiche zu anderen Künstlern mit der gleichen Vorliebe zur Musik.

Steffie Krämer