Reviews

The Files You Have On Me

Label: Victory Records (2003)

Eine junge Band aus Osnabrück bekommen einen Deal bei einem großen, amerikanischen Label - wenn das keine Neugier weckt?! Und so warte ich schon gespannt auf die Veröffentlichung des zweiten Waterdown-Albums „The Files You Have On Me“. Doch fangen wir lieber ganz vorne an und gehen drei Jahre zurück. Sechs Jungs aus einer noch unbekannten Weltstadt in Niedersachsen schließen sich zusammen um eine Band zu gründen. Schnell bekommen sie auch Aufmerksamkeit von Übersee und nach einigen Live-Shows war Victory überzeugt und nahm sie unter Vertrag. „Never Kill The Boy On The First Date“ entstand, auf das sowohl Kritiker als auch Fans begeistert reagierten. Nun ist wieder einige Zeit vergangen und Waterdown sind aus dem Studio zurück mit einer neuen CD im Gepäck. Produziert wurde diese zusammen mit Uwe Sabirowsky, der auch schon mit The Beatsteaks zusammen arbeitete…. Raus gekommen ist eine coole Hardcore-Scheibe mit Punk-, Emo- und Metaleinflüssen.
Das Album bietet 13 Songs die alle eins beweisen - Waterdown wird man so schnell nicht vergessen. Durch die Tatsache, dass wir es hier mit zwei Sängern zu tun haben, klingen alle Tracks sehr vielseitig. Ein gutes Beispiel dafür ist ‚A Fortress’, hier ist das Verhältnis zwischen Gebrüll und Gesang sehr ausgeglichen und mit ‚Decaffeinated’ gibt es auch fast so etwas wie einen Ohrwurm-Song, viele gesungene Parts, dies könnte möglicherweise als erste Hit-Single dienen. Die weitestgehend von den beiden Sängern, Ingo Rieser und Marcel Bischoff, geschriebenen Texte sehen die Welt am Abgrund, Ängste die nicht verschwinden, die Gesellschaften zerfallen und Beziehungen scheitern.

Bands aus deutschen Gefilden klingen häufig sehr stark wie irgendeine Kopie, da die Individualität fehlt, leider gibt es nur wenige Ausnahmen. - Und hier handelt es sich um eine dieser Ausnahmen! Waterdown hauen in die Seiten, trommeln bis zum Hörschaden und brüllen bis zum bitteren Ende! Ich kann euch nur empfehlen diese CD zu kaufen, ihr werdet es sicherlich nicht bereuen und erfüllt gleich auch noch einen guten Zweck - Nachwuchsförderung!

Verena Kuhn