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Bilingual

Label: Finest Noise (2005)

Gut 10 Jahre existiert die österreichische Kombo [Wa:rum] nun schon. 1996, ein Jahr nach der Gründung, hatten sie bereits das erste Demo fertig, doch es sollte noch 3 weitere Jahre dauern bis man seine erste Single veröffentlicht hatte. Nach ‚Ash’ ging Alles etwas schneller, denn die EP „Walk On Down“ folgte wenige Monate später. Das Debütalbum „Your.Diary“ brachte einigen Erfolg: FM4 benutzte die Single ‚Peggy Sue’ als Jingle und man schaffte es in die Top Ten der Independent Club Charts. 2003 verlässt Schlagzeuger Mike die Band, doch das hinterlassene Loch wurde schnell und gut gefüllt so dass man nun dem neuesten Scheibchen aus Oberösterreich lauschen kann.

Den Titel „Bilingual“ kann man ganz pragmatisch verstehen, denn die Jungs singen deutsch und englisch, also zweisprachig, was die Anfänge mit ihrer weiteren Karriere verbindet. Zu hören ist bei ‚Sonntaeglich’ Gitarrenpop mit klarem deutschen Gesang der manchmal ein wenig den österreichischen Akzent durchscheinen lässt. Das Stück ist die erste Auskopplung der auf dem Fusse die zweite ‚Mindfucker’s Game’ folgt. Die Musik ist hart an der Grenze zum Emo, so weich und hart sind Gesang und Instrumente, doch die Stimmung passt eher in die Charts als manch jaulende Gruppe die versucht im Emo ihr heil zu finden. Das eingestreute Gitarrensolo in eben genanntem Stück tut sein Übriges um das Können der Österreicher erkennen zu lassen. ‚Room Of Numbers’ klingt ein wenig nach Britpop à la Oasis, ist bei weitem aber nicht so filigran und durchdacht wie die Klänge der Engländer. Das Wort Gitarre in Gitarrenpop unterstreicht der Track ‚Superman’ der herrlich groovend und saitenlastig daherkommt. Es ist eigentlich der beste Titel der ganzen Scheibe, geht aber eher in Richtung des richtigen Rock und passt daher wenig zu den übrigen Nummern, auch die Stimme passt hier nicht so ganz da sie zu weich ist. Der Rest der Werke ist wieder uniform und passt in das Bild der Popper aus Österreich.

Wer Chartkost nicht mag, aber doch etwas Pop hören möchte ist bei [Wa:rum] richtig, denn es ist kein stupides Gedudel aus dem Radio, obwohl es sehr leicht konsumierbar ist.

Winfried Bulach