Reviews

Blue Horizon

Label: Intergroove (2014)

Wishbone Ash haben fast durchgängig in ihrer nunmehr seit viereinhalb Dekaden währenden Karriere für erstklassige Gitarrenarbeit und wunderbares Songwriting gestanden. Gut, mit "Locked In" (weichgespülter Westcoast Sound), "Raw To The Bone" (80er Popmetal) und dem Doppelpack "Trance Visionary" und "Psychic Terrorism" (Trance/ Techno) hatte man schon einige veritable Ausreißer nach unten am Start, aber meistens konnte man sich auf die Qualität verlassen.

Nun liegt mit "Blue Horizon" ein neues Werk der britisch-amerikanisch-finnischen Formation vor. Sie einfach als eine Fortführung der auf dem garndiosen "Elegant Stealth" beschrittenen Pfade abzutun hieße ihr nicht gerecht zu werden. Unverändert ist die hohe Qualität des Materials.

Auf "Blue Horizon" wurden im Gegensatz zum Vorgänger vermehrt Freunde und Gäste (ja, sogar Famile) eingebunden, sowohl was das Songwriting als auch das Einspielen angeht. Dadurch erfährt das neue Material eine unglaubliche Varianz, die aber nicht zu einer Aufweichung der künstlerischen Linie führt.

So bringt das Einbauen von eher folkloristischen Instrumenten wieder Erinnerungen an die Anfangszeit der Band zum Vorschein, die stets bekannt dafür war, auf dem schmalen Grat zwischen Folkmelodien und Hardrock zu balancieren, was ihr auch zumeist hervorragend gelungen ist.

Mit "Blue Horizon" macht kein langjähriger Fan der Band etwas falsch und auch die jüngere Generation sollte den älteren Herren einmal ein Ohr schenken, denn gute Musik ist eben zeitlos!

Frank Scheuermann

9/10