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Raised In Captivity

Label: Frontiers Records (2011)

Der umtriebige Bassist und Sänger John Wetton hat seit seiner Zeit bei den Jazzrockern von Mogul Trash bei einer Unmenge großartiger Bands aus den Bereichen Rock, Metal, Jazz, Folk, Progressive und Pop mitgewirkt. Am ehesten kennt man ihn von King Crimson, Uriah Heep, Wishbone Ash, Family,Asia, Icon, Roxy Music und UK. Daneben gab es immer mal wieder Soloalben (am bekanntesten wohl "Battle Lines") und seine Kollaborationen mit anderen Großen der Musikszene, wie z.B. Ken Hensley oder Phil Manzanera.

Doch warum erwähne ich dies hier so ausführlich? Nun, weil John Wetton seine neusete Scheibe "Raised In Captivity" augenscheinlich dazu benutzt hat, einen nostalgischen Rückblick auf seine ehemaligen Mitstreiter zu werfen. Hier treten Leute wie Mick Box (Uriah Heep) und Steve Hackett (Genesis), Steve Morse (ex-Kansas, Deep Purple), Tony Kaye (Yes, Detective, Badger) und viele mehr auf.

Das musikalische Ergebnis solcher Allstar-Aufgebote ist zumeist recht bescheiden anzuhören. In diesem Fall aber hat es sich gelohnt: Hier werden natürlich primär Asia-Fans bedient (deren Geoff Downes ist ja ebenfalls am Start!), aber es wird auch ein wenig progressiver gearbeitet. Und als Summe steht da, dass John Wetton sich endlich einmal wieder selbst übertroffen hat, was man ja von den Icon CDs und den letzten Asia Ergüssen wirklich nicht behaupten konnte. So darf er noch Jahrzehnte weitermachen!

Frank Scheuermann