Reviews

Read Between The Lines

Label: Fastball (2010)

Jutta Weinhold meldet sich mal wieder zurück. Wer sie noch nicht kennt, dem kann man getrost ins Stammbuch schreiben, dass sie seit Jahrzehnten mit ihrer unglaublich ausdrucksstarken Stimme die deutsche Rock- und Heavy Metal Szene beeinflusst und geprägt hat, wie kaum eine andere Frau. Zu ihren eindrucksvollsten Stationen bisher gehörten unter anderem Udo Lindenberg und das Panikorchester, Zed Yago, Velvet Viper und jüngst Werner Nadolnys Jane. Daneben nimmt die Norddeutsche mit der unglaublichen Powerstimme in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Soloalben auf, die auch mal musikalisch unterschiedlichstes Terrain betreten.

Mit "Read Between The Lines", das man auch treffender Weise mit "Sit Between The Chairs" hätte betiteln können, versucht, sie den Spagat zwischen Heavy Metal, anspruchsvoller Rocksängerin mit Botschaft und Popmelodien und softeren/seichteren Arrangements hinzubekommen. Wie meine Beschreibung es schon nahe legt, gelingt es Frau Weinhold leider nicht, im gesamten Spektrum zu gefallen. Genau genommen möchte ich gar nicht, dass sie im Popbereich überzeugt, denn ich will die Frau echt rocken hören. Dass sie das kann, weiß jeder, der auch nur eine Platte der oben genannten Bands kennt. Leider tut sie es hier insgesamt viel zu wenig. Da wäre bestimmt mehr gegangen!

Frank Scheuermann






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