Reviews

W.E.T.

Label: Frontiers Records (2009)

Jeff Scott Soto war schon immer ein umtriebiges Kerlchen. Zunächst stellte er sein überaus beeindruckendes Gesangstalent anderen Rockgrößen zur Verfügung, darunter auch solche Szenemeistern wie Yngwie Malmsteen oder auch Axel Rudi Pell. Aber auch mit seiner eigenen Stammband Talisman konnte er schon frühzeitig wegen der hohen musikalischen Qualität punkten. Daneben gab es auch schon lange Zeit seine Soloaktivitäten, die sich musikalisch zum Teil in erheblichem Maße von den Tätigkeiten seiner Auftraggeber unterschieden und häufig eine starke Pop und Funk Schlagseite hatten. Auch gänzlich andere Aufgaben übernahm der Hans Dampf in allen Gassen gerne einmal. So gab es die hochkarätig besetzte Truppe Soul Sirkus mit Journeys Neal Schon und Marco Mendoza. Im Anschluss daran auch noch eine Tournee als Ersatzsänger von Journey. Viel zu tun, also, im Hause Jeff Scott Soto.

Nun bringt er sein neuestes Eisen zum Schmieden ins Feuer. Und dieses Musikereignis hört auf den gar nicht sonderlich schmucken Namen W.E.T., was für "Work Of Art", "Eclipse" und "Talisman" steht. Wie der geneigte Leser sich denken kann, handelt es sich dabei also um ein Sideproject von Mitgliedern der gleichnamigen Bands. Nachdem Talisman wegen des Freitods von Marcel Jacobs ja bekanntlich auf Eis liegen, musste sich der Tausendsassa JSS anderweitig beschäftigen. Und das ist ihm gar nicht so schlecht gelungen. Das einzig echt misslungene Stück an dieser Scheibe ist die Covergestaltung.

Im Zentrum der überaus melodischen Songs, die vor allem Asiafans und Melodic Metaller ansprechen dürfte steht durchweg die nach wie vor sehr ausdrucksstarke Stimme des Meisters. Letztlich wäre es nicht mehr als konsequent gewesen, die Platte gleich unter dem Namen Jeff Scott Soto zu vermarkten. Aber das ist letztlich egal. Und alle Melodieverliebten bekommen auf diesem Scheibchen die absolute Vollbedienung. Punkt.

Frank Scheuermann