Reviews

Gold

Label: Finest Noise (2003)

„Musik aus Lava und Zuckerwatte“ hiess es in der Presseinfo von Veagaz Promotionagentur. Doch nachdem ich mir Veagaz neues Album „Gold“ erstmal angehört hatte, ging es nicht anders als mit diesem Statement einer Meinung zu sein. Eigentlich ist Veagaz Musikrichtung nicht gerade eine, die mir zusagt. Was aber nicht heisst, dass ich genau deswegen den 3 Jungs ein schlechtes Review gebe. Ich hab diese für mich recht schwierige Aufgabe genommen und mir höchste Mühe gegeben mein bestes Urteil abzuliefern.

Vorweg einmal muss ich sagen, dass Veagaz sehr interessant sind, Musik und Band. Über die Band weiss man leider doch nich sehr viel, nur das Veagaz aus Jörg Stiller (guitar), Tom Schindler (vocals, bass) und Sven Hesse (drums) besteht. Seit wann es die Band gibt, wie, wo und wann weiss man nicht. Es bleibt ein Mysterium, genauso wie ihre Musik. Ich kann Veagaz einfach nicht mit anderen Bands vergleichen. Dafür schiessen mir einfach zuviel Vergleichsbeispeile in den Kopf und trotzdem ist keines davon zuverlässig genug um diese Band irgendwie einzustufen.

,Wash’ ist der Opening-Titel auf „Gold“, und ist wie ein Fenster zur Seele von Veagaz. Auf dem ganzen Album gibt es, glaube ich zumindest, kein anderes Lied, dass den Stil von Veagaz so gut zusammenfasst wie ,Wash’. Man kann ich nur Veagaz Pressestatement entnehmen, dass diese Band ultra relaxt ist, sondern am allerwichtigsten, ihrer Musik. „Gold“ ist die Art von CD die ich mir auf meinem Balkon an einem Herbstabend mit Zigarette und Wein, schön in eine Decke gehüllt, anhören würde.

,Luise’ ist der zweite Song des Albums und auch mein Lieblingslied. Irgendwie, auf eine fast perverse Weise, erinnert mich dieser Titel an die Deftones, obwohl Veagaz mit Deftones gar nichts am Hut haben. Und dann nach einer Minute des Songs denke ich mir, dass es doch vielleicht was von Depeche Mode hat. Tja, ein Mix aus Deftones und Depeche Mode?! Kann es sowas überhaupt geben?

Bei Songs wie ,Beercan In The Rye’ und ,Moonboots’ dachte ich mir nur, dass diese zwei Titel perfect für ein Clint Eastwood Western wären. Beide Songs sind sehr gefühlvoll und einfach nur entspannend. Bei ,Beercan In The Rye’ gefällt mir das Gitarrensolo am Anfang. Bei dem Solo kann ich mir den Gitarristen Jörg ganz genau vorstellen: er sitzt auf einem Barhocker, hat die Augen geschlossen und neben ihm steht sein Whiskey den er sich nach dem Song gönnen wird.

Ein so ähnliches Bild schiesst mir auch in den Kopf wenn ich Titel Nr. 6, ,I Played The Suffering Ghost’ höre. Jedenfalls ist alles was ich mit Veagaz in Verbindung bringen kann auf eine Art entspannend, egal ob eine schöne Bar, ein Abend alleine mit Wein oder sogar ein Spieleabend mit den Freunden. Auch ein großes Kompliment an Toms Stimme, die einem einfach nur unter die Haut geht. Also, das nächste Mal, wenn man Lust auf ein heisses Schaumbad mit Kerlicht hat, am Besten Veagaz neues Album „Gold“ in den CD Player packen und einfach nur „chill-axen“.

Mein Urteil: Veagaz, kann man sich antun!

Irena Brown