- Make Believe
- Dying To Live
- Still Evergreen
- Atmosphere
- Wild Seed Of Mother Earth
- My Eyes Don’t See It
- Can’t Stop Falling
- Nothing Stays The Same
- Soul Protector
- She Cast No Shadow
- 16 Guns
Label: Frontiers Records (2004)
Es gilt ja nun mittlerweile schon fast als Allgemeinplatz, dass Glenn Hughes nach der Überwindung seiner Kokainabhängigkeit in jedes Mikrophon hinein singt, das auch nur einen Augenblick unbeaufsichtigt in irgendeinem Studio dieser Welt herumsteht. Neben seiner Solokarriere hat er mit dem Hughes-Turner Project (zusammen mit ex-Rainbow und ex-Malmsteen-Chefsirene Joe Lynn Turner) und eben Voodoo Hill noch zwei feste Bandprojekte am Laufen. Dass er daneben noch für die Gesangsspuren von gut 50% aller in den letzten Jahren erschienenen Tribute-Platte verantwortlich zeichnet mag dann auch nicht mehr überraschen, sein Engagement auf CDs von Ayreon und Tony Iommi (Black Sabbath) über Geoff Downes (Asia) bis Whitesnake versteht sich auch nahezu von selbst. Wenn man also diesen gesamten Output der letzten Jahre überschaut, möchte man doch meinen, dass irgendwann einmal die Kreativität unter der Veröffentlichungsflut leiden müsste.
Bei der neuen Voodoo Hill, seinem Projekt mit der italienischen Gitarristen- und Produzentenlegende Dario Mollo, der uns auch schon mit The Cage eine hervorragende Zusammenarbeit mit ex-Black Sabbath Frontmann Tony Martin kredenzte, handelt es sich mal wieder um eine Hard’n’Heavy Leckerbissen der besonderen Art. Auf 11 Songs und einer Gesamtspielzeit von 52:56 Minuten servieren uns die beiden Vollblutmusiker eine mehr als ordentliche Bedienung! Die im Presseinfo getätigte Aussage, dass es sich bei dieser Veröffentlichung um die härteste Glenn Hughes Scheibe aller Zeiten handelt lässt sich nicht von der Hand weisen. Dario Mollo schüttelt sich schon beim Opener „Make Believe“ unterstützt von der exquisiten Rhythm Section Roberto Gualdi – drums, Fulvio Gaslini – drums und Dario Patti – keyboards, so herrliche Riffs aus dem Ärmel, dass die Sonne aufgeht. Glenn Hughes meistert mit seiner einmaligen Stimme zwischen Hardrock, Blues, Soul und Wahnsinn alle Herausforderungen souverän und stellt einmal mehr unter Beweis, warum er allerorten „The Voice Of Rock“ genannt wird. Für alle Traditionalisten eine absolute Hörempfehlung!
Frank Scheuermann