Reviews

Twilight Doninion

Label: Earache (2003)

Usurper wollen mal wieder den Old School Metal Thron rauben. Der Vierer aus der Stadt von Al Capone holt zum 6. Mal aus, mit neuem Label und dem renommierten Produzenten Neil Kernon (Judas Priest, Cannibal Corpse, Nevermore) will man es diesmal versuchen.
12 Songs in fast einer Stunde überraschen den Old School Fan, da doch normal gilt, auf ’ne Platte passen höchstens 40-45 Minuten und weil das auf Vinyl muss, wird das Album so lang. Zudem ist die Scheibe in zwei Kapitel á 6 Tracks unterteilt: die ersten 6 stehen unter dem Motto ‚Total Metal Lust’, der Rest heißt ‚Tales From The Chronovisor’. Los geht es und der erste Track erklärt wie die Marschrichtung lautet: Old School Death mit einem Hauch Thrash. Eigentlich ’ne coole Sache aber selbst der Opener ‚Metal Lust’ hat doch trotz recht coolem Refrain einige Längen. Old School heißt nicht einfallslos monoton und genau das sind Usurper über weite Strecken der Platte. Angefangen beim Schlagzeug, das nur dumpf knüppelt, keine Spielereien bietet und viel zu kalt und klinisch produziert ist, über den Bass, der zwar gefällig klingt, aber auch nur Hausmannskost bietet, hin zu den Gitarren, die viel Celtic Frost gehört haben, ohne jedoch an diese heranzukommen. Selten interessant (Ausnahme ‚Vatican Time Machine’) zu lahm, zu monoton und schwache Solos und eine ebenfalls nicht ganz passende Produktion bringt auch die Sechssaiter nicht nach vorne. Der Sänger klingt wie eine Mischung aus zwei der drei großen Toms (G. Warrior und Angelripper - Wer ist Nr.3?), lässt aber deren Charisma vermissen.

Insgesamt ein eher mäßiges Album, das für Fans von altem Midtempo Death interessant sein kann. Mir fehlt einfach die geniale, minimalistische Effektivität von Celtic Frost und die Brachialität von Bands wie etwa Asphyx. Zudem betont die Band wie cool und true sie doch sei, bleibt nur zu klären warum man dann mit Cradle Of Filth vor drei (?) Jahren auf Tour war?

Christian Kremp